Autowäsche im Freien – was ist erlaubt und was nicht?

Wenn der Winter endlich vorbei ist, dann steht für die meisten Autobesitzer eine gründliche Reinigung ihres Wagens auf dem Plan. Schneematsch und Streusalz haben auf dem Lack hässliche Flecken hinterlassen, die jetzt verschwinden sollen, damit das beim ersten Sonnenschein wieder zu einem Glanzlicht auf der Straße wird. Nicht jeder möchte Geld ausgeben und mit seinem Auto in eine Waschstraße fahren, viele vertrauen auf die gründliche Handwäsche, wissen aber nicht, ob und eine vor der eigenen Haustür überhaupt erlaubt ist.

Wann ist eine private Autowäsche erlaubt?

Ob das Waschen des Autos auf dem eigenen Grundstück erlaubt oder verboten ist, darüber scheiden sich die Geister und es gibt immer wieder kontroverse Diskussionen unter Autobesitzern, was erlaubt ist und was nicht. Diese Verwirrung liegt auch an der sehr unklaren Gesetzesvorgabe, denn es gibt lediglich einen grob gesteckten Rahmen im Wasserhaushaltsgesetz, was über die private Autowäsche Auskunft gibt.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sagt zum Thema Autowäsche auf privaten Grundstücken: „Eine Erlaubnis für das Einleiten von Stoffen in das Grundwasser darf nur dann erteilt werden, wenn eine schädliche Verunreinigung des Grundwassers oder eine sonstige Veränderung seiner Eigenschaften nicht zu erwarten ist“. Einfacher formuliert heißt das: Eine Autowäsche auf einem privaten Grundstück ist immer nur dann erlaubt, wenn eine Verschmutzung des Grundwassers entweder generell ausgeschlossen werden kann oder aber sehr unwahrscheinlich ist.

Eingeschränkte Erlaubnis

Kein Autofahrer wäscht sein Auto nur mit klarem Wasser, die meisten verwenden Reinigungsmittel, damit der Wagen wieder mit der Sonne um die Wette glänzen kann. Wird der Wagen mit diesen chemischen Reinigungsmitteln auf einem nicht befestigten Boden, zum Beispiel auf Waldboden gewaschen, dann versickert das Wasser mit den Reinigungsmitteln im Boden, es gelangt damit auch ins Grundwasser und das ist laut Gesetz verboten. Nun wohnt nicht jeder am Waldrand und wäscht dort sein Auto, man sollte meinen, dass das Autowaschen auf einem festen Grund, also auf Pflastersteinen erlaubt ist, aber das ist ein Irrtum.

So muss zum Beispiel sicher sein, dass das Grundstück an das öffentliche Kanalnetz angeschlossen ist, und es ist ein großer Unterschied, ob sich der Waschplatz in einem öffentlichen oder einem privaten Bereich befindet. Ist das Waschen auf öffentlichem Gelände generell verboten, dann muss jeder, der dort trotzdem seinen Wagen wäscht und erwischt wird, mit einem Bußgeld rechnen.

Vorher fragen

Ob und wo die Autowäsche erlaubt und wo sie verboten ist, das ist je nach Bundesland, Stadt oder Gemeinde sehr unterschiedlich. Während einige Kommunen das Gesetz sehr großzügig auslegen, ist in anderen Gemeinden sogar das Abspritzen des Autos mit klarem Wasser aus dem Gartenschlauch verboten. Da die Bußgelder sehr hoch sein können, ist es besser, vorher bei der Gemeinde zu fragen, was erlaubt ist und was nicht.

Alle Autofahrer, die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten in eine Waschstraße oder zu einer der vielen Selbstwaschanlagen fahren. Vor allem die Selbstwaschanlagen sind eine gute Alternative, denn sie sind günstiger als die Fahrt durch die Autowaschstraße und man geht als Autofahrer kein Risiko ein, mit dem Gesetz in Konflikt zu kommen. Dazu kommt, dass die Wäsche bei einer Selbstwaschanlage die Umwelt schont, denn der Wasserverbrauch an diesen Waschanlagen ist so optimiert, dass schon mit einer geringen Menge Wasser erstklassige Waschergebnisse erzielt werden können.

Effektiv Wasser sparen

Wenn in der Gemeinde das Waschen des Autos vor der eigenen Haustür erlaubt ist, dann sollte man nach Möglichkeit kein Wasser aus dem Wasserhahn verwenden, dann das geht schnell ins Geld. Effektiver ist es Regenwasser aufzufangen und dieses Wasser dann für die Autowäsche zu verwenden, denn Regenwasser kostet nichts und es hat zudem den großen Vorteil, dass es sehr weiches und sauberes Wasser ist.

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Autowäsche im Freien – was ist erlaubt und was nicht?

Maik Justus