Geld im Ausland anlegen – was ist zu beachten?

Die sind im Keller und das macht es schwer, eine rentable Kapitalanlage zu finden. Viele, die ihr Geld nicht mehr auf einem Tages- oder Festgeldkonto anlegen wollen, entscheiden sich ihr Geld ins Ausland zu bringen, denn dort winken Möglichkeiten mit attraktiven Zinsen. Was sollte man beachten, wenn man Geld im Ausland anlegen will und wie hoch sind die Risiken?

In Europa anlegen

Die Zinsen sind hoch und das Konto wird sogar kostenlos geführt – viele Banken im Ausland locken Anleger mit sehr guten Bedingungen. Finanzexperten raten Anleger allerdings dazu, ihr Geld in einem der Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft anzulegen, denn dann können sie sicher sein, dass ihr Geld gut aufgehoben ist. Es kann sich als Fehler erweisen, wenn man sich von hohen Zinsen blenden lässt und sich nicht über die Einlagensicherung informiert. Wer sein Geld im europäischen Ausland anlegt, der profitiert von der Einlagensicherung, wie sie auch in Deutschland gilt. Das bedeutet: Das angelegte Geld ist bis zu einer bestimmten Summe versichert und wenn die Bank zum Beispiel insolvent ist, dann bekommen die Kunden die Summe zurück, die der Höhe der Einlagensicherung entspricht.

Für den kleinen Anleger reichen die geltenden Regeln vollkommen aus, wer aber ein großes Kapital im Ausland anlegen möchte, der sollte sich vorher sehr genau über die Geschäftsbedingungen der Banken im Ausland informieren und sich diese Geschäftsbedingungen wenn nötig, auch ins deutsche übersetzen lassen.

Aufs Finanzamt achten

Der Grund, warum immer mehr Menschen ihr Geld im Ausland anlegen wollen, sind nicht nur die hohen Zinsen, viele sind der Ansicht, dass sie so ihr Geld am Finanzamt vorbeischmuggeln können. Alle, die das glauben, sind auf dem Holzweg, denn die deutschen Finanzämter sind durchaus in der Lage, auch dem Schwarzgeld im Ausland auf die Schliche zu kommen. Im Internet kann man immer wieder Seiten finden, die eine anonyme Anlage auf Schweizer Konten mit einer sehr hohen Rendite versprechen, aber diese Möglichkeiten entsprechen nicht der Realität.

Wer meint, das Geld auf einem Schweizer Konto verstecken zu können und die Zinseinnahmen nicht dem deutschen Finanzamt melden zu müssen, der macht sich wegen Steuerhinterziehung strafbar.

Andere Länder, andere Gesetze

Wer sein Geld im Ausland anlegen will, der sollte auch bei den Steuern die Gepflogenheiten des jeweiligen Landes nicht vernachlässigen. Wer zum Beispiel in Deutschland in einem Jahr mehr als 801,- Euro (1.602 Euro bei Paaren) an Kapitalanlagen wie beispielsweise Zinsen verdient, der muss die sogenannte Abgeltungssteuer zahlen. In anderen Staaten gibt es entsprechend andere Regelungen bei der Steuer, und wenn Geld im Ausland erwirtschaftet wird, dann muss das in der Steuererklärung angegeben werden.

Zudem gilt es zu bedenken, dass Gebühren anfallen können, wenn das Guthaben in Euro in eine andere Währung umgerechnet werden. Wenn die vom ausländischen Konto wieder abgezogen werden soll und das Geld auf dem deutschen Konto wieder in Euro geführt wird, dann müssen abermals Gebühren für diese Transaktion bezahlt werden, und diese Gebühren können je nach Land und Bank sehr hoch sein. Ein weiteres Problem, das bei der Geldanlage im Ausland auftritt, sind die . Zwar wird das Geld auch im Ausland zu einem festen Zinssatz für einen bestimmten Zeitraum angelegt, aber auch wenn sich die Zinsen nicht ändern, die Wechselkurse tun es. Es kann also durchaus passieren, dass ein günstiger Wechselkurs gilt, wenn man das Geld im Ausland anlegt. Wird das Geld dann wieder auf ein deutsches Konto überwiesen, dann kann es sein, dass der Wechselkurs nicht mehr ganz so günstig ist und das Geld somit weniger wert ist. Auf der anderen Seite kann der Wechselkurs sich natürlich auch zum Positiven verändern und das bedeutet mehr Geld für den Anleger.

Maik Justus