Wer nach Ostwestfalen kommt, sollte es nicht versäumen, auch Paderborn zu besuchen. Die idyllische Stadt mit ihrem mächtigen Dom und den urigen Fachwerkhäusern hat eine Besonderheit: Die Pader, den kürzesten Fluss, den es in Deutschland gibt. Nur vier Kilometer misst der Flussverlauf, bevor er auf die Lippe trifft, der schöne Wanderweg ist allerdings dreimal so lang.
Eine markante Grenze
Wenn Heimatpfleger oder Stadtführer mit ihren Gästen durch Paderborn gehen, zeigen sie ihnen selbstverständlich auch die Paderquellen. Dort, wo die Quellen sprudeln, liegt die Grenze zwischen der Paderborner Hochfläche und der Münsterländer Tiefebene. Nirgendwo sonst ist eine Grenze so markant wie an diesem steilen Abhang. 156.000 Einwohner hat Paderborn und in der Stadt gibt es sechs Quellbecken, 40 Quellstandorte mit mehr als 200 Quellen, aus denen pro Sekunde zwischen 3000 und 9000 Liter Wasser sprudeln. Damit hat Paderborn nicht nur den kürzesten Fluss, sondern auch die stärksten Quellen in Deutschland. Paderborn verdankt dem Fluss seinen Namen, denn früher nannte man eine Quelle Born.
Erholung und Outdoorsport
Lange Zeit diente der vier Kilometer lange Fluss als sogenannter Nutzfluss. Sein Wasser stammt von einer Hochfläche, die südlich der Stadt liegt und dort, in den Klüften, versickert er bis hinunter zur Tiefebene. Dann tritt er wieder an die Oberfläche, und zwar im Stadtteil Schloss Neuhaus. Aus dem Nutzfluss ist längst ein kleines Paradies für Qutdoorsportler geworden, die mit dem Kanu unterwegs sind. Wer in Paderborn zu Gast ist, sollte es nicht versäumen, in die Kellergewölbe zu steigen, die grün und geheimnisvoll schimmern. Sind es oben sommerlich warme 30° Grad, steigt das Thermometer im Quellkeller nicht über 14° Grad.
Ein kaiserlicher Fluss
Paderborn war einst eine karolingische Kaiserpfalz und der Dom wurde im 13. Jahrhundert oberhalb der Quellen gebaut. Das Wasser trieb Mühlen an und begründete damit den Reichtum der Stadt. Mit dem Wasser des Flusses ließ Karl der Große die ersten Christen in der Region taufen und auch das Bistum Paderborn hat hier seit dem Jahr 799 seinen Ursprung.
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