Wandern auf dem Jakobsweg

Wer Gott sucht, wird sich selbst finden und wer sich selbst finden will, wird Gott finden – so lautet das Motto des wohl bekanntesten Wander- und Pilgerwegs der Welt, dem Jakobsweg. pilgern Menschen aus allen Teilen der Erde diesen Weg, der im spanischen Santiago de Compostela endet. Wie lang ist der aber wirklich und wie genau verläuft er?

Woher kommt der Name Jakobsweg?

Viele Menschen denken beim Jakobsweg an die Pilgerstrecke im Norden von Spanien, aber so einfach ist es leider nicht. Der Jakobsweg ist vielmehr ein System aus verschiedenen Wegen, deren Länge immer unterschiedlich ist. Der Name geht auf den Apostel Jakobus den Älteren zurück. Er war einer der zwölf Apostel Jesu und in Spanien als Missionar unterwegs, bevor er in Jerusalem geköpft wurde. Sein Leichnam wurde nach Santiago de Compostela gebracht, wo sich bis heute sein Grab befindet. Das Ziel der ist daher immer die Stadt in Spanien, wo jedoch die beginnt, entscheidet jeder Pilger selbst.

Der klassische Pilgerweg

In Spanien selbst gibt es neben dem Hauptweg noch weitere Wegsysteme des Jakobswegs. So beispielsweise den „Camino del norte“, der an der Küste entlang führt und landschaftlich sehr reizvoll ist. Andere Wege führen durch die Hauptstadt Madrid oder vom südspanischen Valencia aus nach Santiago de Compostela. Der bekannteste Weg ist aber der „Camino Francés“, der von Saint-Jean-Pied-de-Port über Roncesvalles und Pamplona nach Santiago de Compostela führt. Rund 65 der Pilger wählen diesen Klassiker unter den Pilgerstrecken, auch, weil dieser Weg einfach zu gehen ist. Anstrengend ist lediglich der Start in den Pyrenäen. Dazu kommt, dass die Infrastruktur für die Pilger gut ausgebaut ist, sodass auch Anfänger keine Probleme haben.

Welche Länge hat der Jakobsweg?

Immer wieder gibt es Diskussionen über die Anzahl der verschiedenen Wege und darüber, wie lang der Jakobsweg eigentlich ist. Der klassische „Camino Francés“ ist rund 800 Kilometer lang und lässt sich in 32 Etappen einteilen. Wer gut zu Fuß ist, kann die Strecke in fünf Wochen schaffen. 850 Kilometer lang ist der Küstenweg, der „Camino del Norte“, der besonders im Frühjahr eine gute Wahl ist. Schwer zu wandern, dafür aber nur 300 Kilometer lang, ist der „Camino Primitivo“, der in Spanien beginnt. Alle, die gerne länger unterwegs sind, sollten die „Via de la Plata“ wählen, einen mittelschweren Weg, der sich allerdings über 1000 Kilometer erstreckt.

Wer bekommt die Pilgerurkunde?

Für die Anstrengungen auf dem Jakobsweg gibt es am Ziel in Santiago de Compostela eine Pilgerurkunde. Diese Urkunde bekommt jeder, der mindestens 100 Kilometer zu Fuß oder 200 Kilometer mit dem Rad gepilgert ist. So etwas ist auch auf dem „Caminho Portugues“ möglich, der mit 240 Kilometer kürzesten Strecke des Jakobswegs.

Fazit zum Wandern auf dem Jakobsweg

Alle, die den Jakobsweg gerne pilgern möchten, aber noch keine Erfahrungen gesammelt haben, sollten sich im Frühling oder im Herbst auf den Weg machen. Im Hochsommer sind sehr viele Pilger unterwegs, was bedeutet, dass in den Herbergen und oftmals kein mehr ist, zudem kann nicht jeder die im spanischen Hochsommer gut vertragen. Im Frühling ist es dagegen noch nicht so warm und nicht so voll, im Herbst hingegen ist die Luft wunderbar klar, frisch und perfekt zum Wandern.

Bild: © Depositphotos.com / ShotStudio

Wandern auf dem Jakobsweg

Nadine Jäger