Teilt Brügge das Schicksal von Amsterdam und Venedig? Ist Brügge zu voll? Die Anwohner sagen ja, sie sind von den Menschenmassen, die sich Tag für Tag durch die Straßen und Gassen schieben, einfach nur genervt. Bekannt wurde die mittelalterliche Stadt in Belgien durch den Film „Brügge sehen und sterben“, der vor 15 Jahren gedreht wurde. Seitdem reißt der Strom der Besucher nicht mehr ab.
Was macht Brügge so attraktiv?
Neben den alten Backsteinhäusern mit ihren weißen Fensterläden und den Kästen mit bunten Blumen sowie dem Kopfsteinpflaster, das noch aus dem Mittelalter stammt, sind es auch die gepflegten Parks, die Brügge so attraktiv machen. Mehr als acht Millionen Menschen aus aller Welt besuchen die Stadt mit den vielen Grachten, die sich durch das Stadtbild schlängeln. Brügge ist nicht umsonst die Stadt in Belgien, die am meisten besucht wird. Aber die Schönheit und das Pittoreske stehen auch für den Overtourism, der die Stadt an ihre Grenzen bringt. Mittlerweile gehört Brügge zu den überfülltesten Orten in Europa.
Die Bürger wollen nicht mehr
Vor allem die Tagestouristen und die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe, die im nahegelegenen Zeebrügge an Land gehen, machen den 120.000 Einwohnern der Stadt das Leben schwer. Statistisch gesehen kommen inzwischen 21 Touristen auf einen Einwohner, was einfach zu viel ist. Der Ansturm führt zu einer Vielzahl von Problemen. Beinahe jeder Laden in der Hauptverkehrsstraße in der Innenstadt ist nur noch auf Touristen und auf Konsum ausgelegt. Selbst wenn die Läden, die die klassische belgische Schokolade oder die Waffeln verkaufen, immer noch bezaubernd aussehen, die Menschenmassen machen alles zunichte.
Die Preise steigen
Als dreist bezeichnen die Besucher inzwischen auch die Preise, die von den Ladenbesitzern und Caféinhabern verlangt werden. Eine relativ kleine belgische Waffel mit Eis und Sahne kostet zehn Euro. Die Wartezeit für die Waffel beträgt knapp eine Stunde. Einen Sitzplatz in einem Café, in einem Restaurant oder einem Imbiss zu bekommen, in dem die berühmten belgischen Fritten serviert werden, ist auch kaum noch möglich.
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