Die größte Baleareninsel Mallorca und die pittoreske italienische Stadt Venedig gehören zu den beliebtesten Ferienzielen in Europa. Millionen von Urlaubern oder Tagestouristen strömen jedes Jahr in die Lagunenstadt oder stürmen die Insel im Mittelmeer. Sehr zum Leidwesen der Einwohner, die mit vielen Problemen zu kämpfen haben. In Venedig und auf Mallorca hat man jetzt die Notbremse gezogen. Es gibt einiges, was sich in diesem Jahr ändert, sowohl auf Mallorca als auch in Venedig.
Weniger Ballermann, mehr Familien
Wenn es nach dem langfristig angelegten Tourismus-Konzept für die Insel Mallorca geht, sollen mehr Familien mit Kindern und weniger Partyfans Mallorca besuchen. Erster Schritt: Seit Jahresbeginn gibt es einen kostenlosen Nahverkehr für Kinder unter zwölf Jahren. Das gilt für die gelb-roten Busse, die überall auf der Insel unterwegs sind. In den Bussen, die in der Hauptstadt Palma fahren, müssen Jugendliche unter 16 Jahren kein Ticket kaufen. Verboten sind seit 2019 Einwegflaschen in allen Gaststätten und Hotels sowie Plastiktüten in den Geschäften. Der attraktive Nebeneffekt dieses Verbots: Es gibt überall Trinkwasser zum Nulltarif.
Der Verkauf von Alkohol
Mallorca kämpft seit Langem gegen den hohen Alkoholkonsum auf der Insel. Seit Anfang des Jahres dürfen Urlauber zwischen Mitternacht und 8:00 Uhr am Morgen kein Alkohol mehr in der Öffentlichkeit trinken. Auch der Verkauf von Alkohol ist in dieser Zeit verboten. Wer beim Sex oder betrunken am Strand erwischt wird, muss mit einem Bußgeld zwischen 100,- und 3000 Euro rechnen. Verboten sind zudem organisierte Trinkgelage und Sauftouren. Ebenfalls verboten ist das sogenannte „Balconing“, das Springen vom Hotelbalkon in den Pool. Dieses gefährliche Vergnügen hat schon einige Urlauber das Leben gekostet.
Venedig vor dem Kollaps
In der Altstadt von Venedig leben knapp 60.000 Menschen, die das ganze Jahr über mit mehr als zehn Millionen Touristen leben müssen. Die meisten davon sind Tagestouristen, die wenig Geld in der Stadt lassen, aber für viel Müll sorgen. Die Stadt kann mit der riesigen Belastung nicht länger umgehen und zieht die Notbremse. Seit Jahresbeginn müssen nun alle, die nicht in Venedig übernachten möchten, Eintrittsgeld zahlen. Das gilt für rund 70 Prozent der Touristen, die in die Stadt kommen. Meist sind es die Passagiere von Kreuzfahrtschiffen, die sich die Sehenswürdigkeiten ansehen, jedoch kaum irgendwo einkehren, um zu essen und zu trinken. Die Stadt muss für die Müllentsorgung aufkommen und das sehen die Venezianer nicht mehr ein. Fünf Euro kostet jetzt ein Tagesticket für die Lagunenstadt. Wie das Geld kassiert wird, steht allerdings noch nicht fest. Gäste, die in Venedig übernachten, müssen keinen Eintritt bezahlen und auch die Pendler, die nur zum Arbeiten oder Studieren in die Stadt kommen, sind vom Eintrittsgeld befreit.
Fazit
Mallorca und auch Venedig werden die Geister, die sie einst gerufen haben, nicht mehr los. Touristen bedeuten sowohl für die Lagunenstadt als auch für die schöne Insel im Mittelmeer stetige Einnahmen. Viele profitieren von den Urlaubern, die das ganze Jahr in die Stadt und auf die Insel kommen. Dass es aber immer mehr Touristen sind, die immer weniger zahlen möchten, das passt nicht in den Plan und das wollen Venedig und Mallorca jetzt ändern.
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