Die „Königin der Adria“, die „Badewanne von Wien“ oder einfach nur Wien mit Meerblick – die kroatische Stadt Opatija, ein Städtchen an der Kvarner-Bucht, schmücken zahlreiche Beinamen. Einst war die kleine Stadt der beliebteste Kurort der Donaumonarchie, bekannt für seine Eleganz und sein einzigartiges Flair. Der Glanz vergangener Zeiten ist sogar noch heute zu spüren.
Aus kaiserlichen Zeiten
Die Geschichte von Opatija beginnt bereits im Mittelalter, und zwar als Benediktiner dort ein Kloster gründeten. Noch heute können Besucher auf dem Gelände der einstigen Abtei die Sankt Jakobskirche besuchen, die noch aus den Anfängen stammt. 1889 begann der Aufschwung der kleinen Ortschaft, denn der österreichische Kaiser ernannte Opatija zu einem heilklimatischen Kurort an der Adria. Der Ort warb mit guter Luft, dem Meer und einem milden Klima. Opatija war nach Karlsbad der zweitgrößte Kurort der Monarchie und wurde sehr schnell zu einem Treffpunkt der High Society.
Immer noch elegant
Den oberen Zehntausend der Kaiserzeit verdankt Opatija seinen Eisenbahnanschluss und natürlich seine herrlichen Villen sowie die Promenade Lungomare entlang der Adria, die stolze zwölf Kilometer lang ist. Goldgelb sind die Hauswände der historischen Bauten und in der großzügigen Gärten wachsen Oleander, Stechpalmen, duftende Magnolien und Bougainvilleen wachsen. In der Innenstadt erinnern die Gemälde an Mauern an die vielen prominenten Gäste, die schon einmal in Opatija einen Urlaub verbrachten. Dazu gehörten der irische Dichter James Joyce, der Komponist Gustav Mahler, Albert Einstein und die Hollywood-Legende Kirk Douglas.
Bürger zweiter Klasse
Während sich die Stars und Hoheiten in Opatija sehr wohlfühlten, wurden die Einwohner zu Bürgern zweiter Klasse degradiert. Wenn beispielsweise Kronprinz Rudolf und seine Frau Stephanie in Opatija weilten, durften die Einheimischen nicht einmal bekleidet im Meer schwimmen. Badefreuden sind bis heute nicht gerade eine Spezialität in Opatija. Das Wasser ist zwar sehr sauber und kristallklar, aber um ans Wasser zu kommen, müssen die Gäste über Molen aus Beton und Treppen aus Metall steigen.
Bild: @ depositphotos.com / grandbrothers
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