Schottlands Hauptstadt Edinburgh hat einen besonderen Preis bekommen: Sie wurde zur besten Stadt 2022 ernannt. Diesen Preis bekommt die schottische Hauptstadt berechtigterweise, denn Edinburgh ist eine in jeder Hinsicht faszinierende Stadt. Hier siegt die große Liebe für alles Nostalgische, das Alte verschwimmt übergangslos mit dem Modernen und an jeder Ecke wartet eine neue Sehenswürdigkeit.
Eine Stadt und ihre Geheimnisse
Die schottische Hauptstadt ist eine verwunschene Stadt, voller Geheimnisse und viele Gassen machen den Eindruck, als würden sie direkt in die Vergangenheit führen. Dass Edinburgh auf viele Besucher einen eher düsteren Eindruck macht, hängt auch mit den Fassaden aus grauem Sandstein zusammen. Im Laufe der Jahrhunderte wurde dieser vom Rauch aus den Schornsteinen schwarz gefärbt. Es macht die schottische Hauptstadt aber nicht unattraktiv oder hässlich, das Gegenteil ist der Fall, denn der düstere Sandstein gibt der Stadt ein besonderes Flair. „My own romantic town“, so nannte der Schriftsteller Sir Walter Scott seine Heimatstadt. Für den deutschen Dichter Theodor Fontane war Edinburgh sogar das „Athen des Nordens“, ein Vergleich, der aufgrund der vielen Hügel der Stadt durchaus berechtigt ist.
Die mächtige Burg
Seit 1437 ist Edinburgh die schottische Hauptstadt. Sie liegt an der Ostküste auf der südlichen Seite des Meeresarms Firth of Forth, wo der Fluss Forth in die Nordsee mündet. Nicht zu übersehen ist das majestätische Edinburgh Castle, eine Burg, die in ihrer langen Geschichte noch nie eingenommen wurde. Die Burg steht auf dem Kegel eines erloschenen Vulkans, der sehr steil zu drei Seiten abfällt. Ohne Probleme besteigen kann man den Berg nur von der Ostseite aus. Die erste Besiedlung des Berges reicht bis ins frühe 9. Jahrhundert zurück. Noch aus der Zeit der Seefahrer stammt die Tradition der „One O’Clock Gun“, welche die Besucher immer wieder in Begeisterung versetzt: Punkt 13:00 Uhr wird von der Burg eine Kanone abgefeuert. Dieser Schuss war das Signal für die Navigatoren auf den Segelschiffen, ihre Uhren zu justieren.
Der heilige Stein
Der „Stone of Scone“, der auch den Namen „Krönungsstein“ trägt, kann im Edinburgh Castle ebenfalls besichtigt werden. Dieser 152 Kilogramm schwere Sandstein spielte schon bei den Krönungen der schottischen Monarchen und später bei den Krönungen der englischen Könige eine wichtige Rolle. Angeblich hat bereits der Kopf des biblischen Stammvaters Jakob auf dem Stein geruht. Aus diesem Grund wird er auch „Jakobskissen“ genannt. Alle, die sich für die schottische Geschichte interessieren, sollten unbedingt Holyrood Palace besuchen. Dort residierte die schottische Königin Maria Stuart, wenn sie in Edinburgh war. Heute sind dort persönliche Dinge aus dem Besitz der Königin ausgestellt, die im Tower von London unter dem Fallbeil starb.
Fazit
Edinburgh ist eine tolle Stadt, die aber auch für ihren hohen Gruselfaktor bekannt ist. Dies gilt besonders für die Edinburgh Vaults, die ursprünglich als kleine Geschäfte und Lagerräume unter dem Bogen einer Brücke entstanden. Da Obdachlosigkeit am Ende des 18. Jahrhunderts in der Stadt verboten war, zogen viele arme Bewohner in diese 200 Vaults. 2500 Menschen lebten dort zeitweise unter schlimmen Bedingungen. Wer so etwas einmal nachempfinden möchte, sollte eine Tour in den Untergrund der Stadt buchen. Aber Vorsicht, eine solche Tour ist nichts für schwache Nerven und Angsthasen, viele Besucher brauchen danach einen Whiskey.
Bild: © Depositphotos.com / felixtm
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