Venedig will keine Kreuzfahrtschiffe mehr

Venedig kann auf eine 1000-jährige Geschichte zurückblicken. In diesen 1000 Jahren musste sich die Stadt immer wieder gegen Eroberer aller Art verteidigen, aber jetzt führt sie einen Kampf, den die „Serenissima“ nur sehr schwer gewinnen kann. wehrt sich gegen die riesigen Kreuzfahrtschiffe, von denen 1500 jedes Jahr in der anlanden. Zwar spülen diese riesigen 500 Millionen Euro in die Kassen, aber die Venezianer haben zunehmend Angst um ihre Stadt und gehen auf die Straße.

Eine zarte Schönheit

„Serenissima“ heißt übersetzt die „Durchlauchtigste“ und gemeint ist damit, dass Venedig so etwas wie die Königin unter den ist. ist eine sehr fragile Schönheit, die durch die mächtigen Kreuzfahrtschiffe mehr und mehr bedroht wird. Die Schiffe schieben sich durch die Lagune und am Ufer stehen die Venezianer und begrüßen die die eifrig knipsenden und filmenden mit einem Konzert aus Trillerpfeifen, Plakaten und einem Meer aus hoch gestreckten Mittelfingern. Bereits 2011 hatte sich die – und Umweltschutzorganisation „Italia Nostra“ mit einem verzweifelten Hilferuf an die gewandt und darum gebeten, dass die riesigen Schiffe aus den Gewässern vor San Marco verbannt werden.

Die UNESCO warnt

Wenn weiter Kreuzfahrtschiffe in die einlaufen, dann droht die UNESCO, Venedig von der Liste des zu streichen. In diese Liste werden nur einzigartige Stätten dieser Welt aufgenommen. Wenn also die UNESCO Venedig diesen Status der Einzigartigkeit entziehen würde, dann wäre das ein Schlag vor allem auch in Hinsicht auf die Finanzen der Stadt. Wenn die Schönheit stirbt, dann kommen keine Touristen mehr. Die UNESCO verlangt, dass die Venezianer ihre Touristenmassen besser organisieren, den Motorbootverkehr drastisch einschränken und endlich die Kreuzfahrtschiffe verbannen.

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Venedig kämpft

Die großen Schiffe sind nicht das einzige Problem der Lagunenstadt, es sind auch die Reichen dieser Welt, die in Venedig einen Zweitwohnsitz möchten, was die Wohnungsnot in der Stadt noch weiter verschärft. Mehr und mehr zu einer Herausforderung wird auch das Wasser der Lagune, das seit Ende des 19. Jahrhunderts um rund 30 cm gestiegen ist.

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Ulrike Dietz