Mundaufmachen – Joko und Klaas zur Flüchtlings-Debatte

Für viele ist es schon jetzt das Statement des Sommers: Am gestrigen Mittwoch postete das Entertainer-Duo Joko und Klaas ein auf ihrer -Fanseite und fand darin klare Worte – gegen Rassismus, den Missbrauch sozialer Medien und eine Fangemeinde, auf die sie keinen Wert legt.

„Keine Fernseh-Quote, kein Shirtstorm kann jemals so schlimm sein wie der Applaus von Leuten, die auch dann laut klatschen, wenn ein Flüchtlings-Boot mit 800 Menschen im Mittelmeer versinkt.“ Diese und ähnlich klare Worte fanden die TV-Gesichter und , als sie am gestrigen Abend ein Youtube-Video auf ihren sozialen Kanälen verbreiteten. Die Botschaft: Gebt dem Fremdenhass, der derzeit vor allem auf Facebook eine Plattform gefunden hat, keine Chance.

Mit ihrem Video und dem Hashtag #mundaufmachen sorgten die beiden Moderatoren und Entertainer bereits für mächtig Furore. Sie selbst räumen zu Beginn des fast vierminütigen Videos ein, keinesfalls qualifiziert zu seien, „die Moralkeule zu schwingen oder anderen zu sagen, was sie zu tun oder lassen haben“. Ihnen sei es vielmehr ein Bedürfnis, sich bewusst von den „Ich bin zwar kein Nazi, aber… Idioten“, so die Worte von Klaas Höfer-Umlauf, zu distanzieren.

Den beiden sei bewusst, dass zu ihrem Fan-Kreis auf Facebook und Twitter sowie den Zuschauern ihrer Sendung zahlreiche Menschen gehören, die sich offen gegen Flüchtlinge aussprechen. An eben diese Menschen richtet sich der klare und eindeutige Kommentar der beiden. Sie entfernen sich vehement von diesen Menschen und rufen zum Entfreunden, Entfolgen und Boykottieren ihrer Sendung auf.

Nicht nur Joko und Klaas, sondern auch immer mehr prominente Gesichter wie Schauspieler Til Schweiger und Musiker Farin Urlaub nutzen ihre Bekanntheit und die Reichweite, die sie dank sozialen Netzwerken haben, um die aktuellen Entwicklungen in Deutschland scharf zu kritisieren. Dabei stoßen sie keinesfalls nur auf Zuspruch, sondern werden auch immer wieder Opfer sogenannter Shitstorms. Darunter versteht man einen „Sturm der Entrüstung in einem Kommunikationsmedium des Internets, der zum Teil mit beleidigenden Äußerungen einhergeht“, so die Definition des Dudens. Winterscheidt und Höfer-Umlauf reagierten bereits im Vorfeld auf dieses Phänomen und riefen offenkundig zu einem Shitstorm gegen die beiden auf.

Maik Justus