UN kritisiert die dänische Flüchtlingspolitik

Wie Deutschland, so hat auch mit den steigenden Flüchtlingszahlen zu kämpfen. Um den flüchtenden Menschen keinen weiteren Anreiz für die Einreise nach Dänemark zu geben, hat das dänische Parlament jetzt noch einmal die Asylgesetze drastisch verschärft, ein Vorgehen, das unter anderem von der UN kritisiert wird.

Für den Aufenthalt bezahlen

Im vergangenen Jahr suchten 21.000 Flüchtlinge in Dänemark Schutz, gemessen an der Einwohnerzahl und der Größe des Landes eine beachtliche Zahl. Mehr sollen es nach Möglichkeit auch nicht werden. Um den Zuzug zu begrenzen, müssen Asylsuchende in Zukunft Bargeld und Schmuck oberhalb der Grenze von 1340 abgeben. Mit diesem Schritt beteiligt Dänemark die Flüchtlinge an den Kosten für Unterbringung und Verpflegung. Zudem werden die Dauer der Aufenthaltsgenehmigungen drastisch verkürzt und der Nachzug von Familienmitgliedern erschwert.

Kritiker sprechen von Enteignung

Die verschärften dänischen Asylregeln haben viele Kritiker auf den Plan gerufen. Einige Kritiker meinen, dass das Vorgehen der Dänen an die Enteignungen jüdischen Eigentums durch die Nazis erinnere, und Menschenrechtler sehen im Vorgehen der dänischen Regierung sogar einen Bruch der UN-Flüchtlingskonventionen. Auch der Plan, den Familiennachzug erst nach drei Jahren zu erlauben, stößt auf Unverständnis, denn das, so sagen die Kritiker, mache eine Integration praktisch unmöglich.

Ulrike Dietz