Schweden galt immer als ein sehr liberales Land, besonders im Bezug auf Flüchtlinge, aber jetzt scheint es so, als habe das skandinavische Vorzeigeland kapituliert. Nach der Schließung der Grenzen im November macht Schweden nun einen weiteren harten Schnitt und plant, bis zu 80.000 Flüchtlinge auszuweisen.
Auf freiwilliger Basis
Laut der Zeitung „Dagens Industri“ hat die schwedische Regierung die Migrationsbehörde aufgefordert, die Ausweisung von Flüchtlingen vorzubereiten. 160.000 Menschen hat Schweden im vergangenen Jahr aufgenommen, bei rund 45 % der Migranten wird der Asylantrag aber sehr wahrscheinlich abgelehnt. Diese Asylsuchenden will Schweden jetzt zu einer freiwilligen Rückkehr in ihre Heimatländer bewegen. Sollte das aber nicht gelingen, dann wird man die Rückkehr erzwingen, so der schwedische Innenminister Anders Ygeman. Die Regierung geht mit der Ankündigung rund die Hälfte der Flüchtlinge auszuweisen, nach eigenen Angaben ein „hohes Risiko“ ein, denn es ist zu befürchten, dass viele jetzt im Untergrund verschwinden.
Die Verhandlungen laufen schon
Kein Land in Europa hat gemessen an der Zahl seiner Einwohner so viele Flüchtlinge aufgenommen wie Schweden, aber der Druck der Rechtspopulisten ist offenbar so stark, dass die Regierung reagieren muss. Es werden bereits Verhandlungen mit Marokko und Afghanistan geführt, denn aus diesen Ländern kommen die meisten Flüchtlinge, die Schweden wieder verlassen sollen.
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Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.
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