Wintereinbruch in Deutschland – Bahn wurde eiskalt erwischt

Nach den milden Frühlingstemperaturen zum Jahreswechsel hat sich Deutschland in den vergangenen drei Tagen in ein Wintermärchen verwandelt. Vor allem im Norden und im Osten kam der Wintereinbruch mit voller Wucht und die Bahn stand einmal mehr vor einem großen Problem. Nichts ging mehr auf den Bahnstrecken im Norden der Republik, und den wurde eine Menge Geduld abverlangt.

Hinter Emden war Schluss

Pech hatten die Fahrgäste der Bahn, die vom Bahnhof Emden aus unterwegs waren. Kurz hinter dem Bahnhof stoppte eine vereiste Weiche den Zug, der daraufhin geräumt werden musste. Den Passagieren blieb nichts anderes übrig, als zu Fuß zum Emdener Bahnhof zurückzulaufen. Die Fahrgäste eines ICE wurden vom plötzlichen Wintereinbruch sogar noch schlimmer erwischt, denn sie mussten die Nacht im Zug ausharren. Der ICE war auf dem Weg von Norddeich nach Köln und blieb auf offener Strecke zwischen Norddeich und Emden liegen. Da das Gelände zu vereist und zu steil war, durfte keiner aussteigen, sondern warten, bis die Bahn eine Diesellok vor den Zug gespannt hatte, die den Zug dann in den Bahnhof schleppte.

Wintereinbruch und übernachten im ICE

Auch wenn der Wintereinbruch für die Bahn wie in jedem Jahr völlig überraschend kam, die Hilfsorganisation wie das Technische Hilfswerk und das Rote Kreuz waren gründlicher vorbereitet. Die gestrandeten Fahrgäste wurden in der Halle einer Fährgesellschaft mit heißem Tee und warmen Decken versorgt, alle, die im Zug festsaßen, bekamen von der örtlichen Feuerwehr Decken, Tee und etwas zu essen. Die Passagiere bedankten sich bei den Männern der Feuerwehr dafür mit Applaus. Da eine Weiterfahrt durch vereiste Oberleitungen nicht mehr möglich war, bot die Bahn den ICE zusätzlich als Übernachtungsmöglichkeit an.

Besser spät als nie

Warum die Bahn trotz entsprechender Wetterwarnungen nicht rechtzeitig reagiert hat, bleibt vorerst noch ein Rätsel, aber immerhin hat man jetzt damit begonnen, die vereisten Oberleitungen durch spezielle Lokomotiven frei zu machen. Die Bahn hofft, dass diese Maßnahmen Wirkung zeigen und die Züge wieder fahrplanmäßig fahren können. Inwiefern sich das Wetter weiter auf die Bahn auswirkt, das bleibt abzuwarten, aber viele Fahrgäste wissen aus den vergangenen Jahren, wie hilflos die Bahn auf Temperaturstürze und Schnee reagiert.

Probleme auch auf dem

Aber nicht nur die Bahn hat Probleme mit dem , auch die Fähren, die das norddeutsche Festland mit den Ostfriesischen Inseln verbinden, sind eiskalt überrascht worden. So teilte die zuständige Reederei Norden-Frisia schon am Sonntag mit, dass einige Fähren nicht übersetzen können. Zu niedrige Wasserstände in der Fahrrinne machen die Fährpassage von Norddeich zur Insel Juist unmöglich und auch Norderney ist momentan vom Festland abgeschnitten. Es wird damit gerechnet, dass die Fähren von und zur Insel entweder verspätet oder aber gar nicht mehr fahren können.

Bild: © Depositphotos.com / Gudella

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Ulrike Dietz