Experten warnen vor brandgefährlichen El Nino

Das Wetterphänomen El Nino wird sich Experten zufolge weiter verschärfen und vor allem die Länder im Pazifik treffen. Bisher waren die Fachleute für dieses Jahr von einem schwachen El Nino ausgegangen, aber mussten ihre Einschätzung basierend auf den neuesten Erkenntnissen korrigieren. Sie erwarten das schlimmste Extremwetter seit dem Jahr 1997/98 als das Wetterphänomen weltweit für Stürme, Dürre und Überschwemmungen sorgte. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) hat am Montag eine eingehende Warnung vor bedrohlichen Wetterlagen im Südpazifik ausgesprochen mit schweren Folgen für die dort beheimateten Staaten. Es handelt sich der WMO nach um den stärksten El Nino seit über 15 Jahren.

Was ist El Nino?

Bei El Nino (Christuskind) handelt es sich um ein Wetterphänomen, welches eine Anomalie im ozeanografisch-meteorologischen System des äquatorialen Pazifik verursacht. Der Name resultiert aus dem Zeitpunkt des Auftretens dieses Wettereffekts und zwar zur Weihnachtszeit. Das Wasser im Ostpazifik erwärmt sich und zugleich sinkt die Wassertemperatur vor Indonesien und Australien. Im Ostpazifik entsteht ein Hochdruckgebiet. Die Luftzirkulation erfährt während eines El Nino eine Umkehr, wobei das warme Oberflächenwasser des Pazifik nach Indonesien verschoben wird und dies ist als Walker-Zirkulation bekannt.

Das Wetter in großen Teilen der Erde wird durch El Nino rapide beeinflusst. In Südamerika, der Pazifikregion und den USA kommt es zu Wetterkapriolen. Die Wetterkapriolen spiegeln sich in Form von Überschwemmungen, Stürme, starken Regenfällen, Orkanen und Wirbelstürmen wieder. Als direkte Folge verursacht El Nino ein Massensterben von Fischen, Korallen, Plankton, Robben und Seevögeln.

Die Fischbestände sinken gewaltig verbunden mit erheblichen wirtschaftlichen Folgen für die Fischer. Der gesamte Schaden für die Weltwirtschaft, ausgelöst durch El Nino, kann nicht genau ermittelt werden. Auf Europa wirkt sich der Wettereffekt kaum aus, jedoch kam es in den Jahren 1941/1942 und 2009/2010 zu bitterkalten Wintern für die das Wetterphänomen verantwortlich sein soll.

Die Erderwärmung verstärkt Forschern zufolge den Wettereffekt und dabei erwärme sich der blaue Planet besonders durch die Treibhausgase. Die weltweiten Durchschnittstemperaturen sind im Jahr 2015 gegenüber der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts um 1,02 Grad Celsius gestiegen. Dieses Jahr wird als das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen werden.

Das Eis in der Arktis schmilzt und der Ozean erwärmt sich als Folge des globalen Klimawandels. Wie die WMO berichtet, habe die Meerestemperatur im tropischen Pazifik die Normtemperatur um über 2 Grad Celsius überschritten und das sei eine gefährliche Entwicklung. Die südostasiatischen Staaten werden durch El Nino von einer Trockenperiode betroffen mit der Folge von Waldbränden und Missernten. In Afrika und Südasien wird aufgrund fehlenden Niederschlags mit starken Einbußen bei den Ernten gerechnet.

Die Welt sei den Wetterexperten zufolge besser auf El Nino vorbereitet als in den letzten Jahren und werde die Wetterkapriolen optimaler meistern. Zu einem dramatischen Szenario wie im US-Katastrophenfilm »The Day after Tomorrow«, wo die ganze Welt innerhalb weniger Monate in ein wettertechnisches Chaos mit Tsunamis, Orkanen und einer neuen Eiszeit versinkt, dürfte es in unserer realen Welt nicht kommen.

In ferner Zukunft dürfte es ein Wetterkontrollsystem wie in »Star Trek« geben mit dessen Hilfe das Wetter auf der Erde kontrolliert und Unwetter verhindert werden können.

Wetterkatastrophen in Filmen

Das Wetter besonders wenn es verrückt spielt, stand bei so manchen Blockbustern im Mittelpunkt des Geschehens. Im US-Katastrophenfilm »Twisters« aus den Jahr 1996 spielen Tornados und eine neue Technologie zur Erforschung dieses Wetterphänomens die Hauptrolle. Der Klassiker »Erdbeben« mit Charlton Heston, Ava Gardner, Lorne Greene und George Kennedy spiegelt die dramatischen Ereignisse nach einem gewaltigen Erdbeben in Los Angeles wieder.

Der Science-Fiction-Film »The Core – Der innere Kern« aus dem Jahr 2003 behandelt das Thema eines stillstehenden Erdkerns in dessen Folge es auf der ganzen Welt zu Naturkatastrophen kommt. Ein Team unter Leitung von Dr. Joshua »Josh« Keyes (Aaron Eckhart) soll den Erdkern durch Atombomben wieder starten und so die Erde vor dem Untergang bewahren.

Der Youtube-Kanal von Wetteronline.de erklärt in einem Video wie El Nino funktioniert und welche Auswirkungen er auf die Erde hat.

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Bild: © Depositphotos.com / alexlmx

Experten warnen vor brandgefährlichen El Nino

Andreas Kraemer