Nach einer repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts GfK hat sich das Stimmungsbarometer der Deutschen verschlechtert. Im Vergleich zum Jahr 2013 fiel der Anteil der Menschen, die Angst vor der Zukunft haben, zwei mal höher aus. Rund 80 Prozent befürchten eine Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage.
Stimmungsbarometer zeigt Angst
Von den Befragten blicken 55 Prozent mit Angst in die Zukunft und das sind 24 Prozent mehr als im Jahr 2014. Zwei Jahre zuvor waren nur 28 Prozent angsterfüllt. Die GfK spricht basierend auf dem Umfrageergebnis von einem Comeback der so genannten German Angst.
Die German Angst beschreibt einen sorgenvollen Blick in die Zukunft, weil die Deutschen generell mit Sorgen erfüllt waren. Sie erwarten eine weniger positive Entwicklung als in der Vergangenheit und Gegenwart.
Der Personenkreis ab 55 Jahren schaut mit besonderer Angst in die Zukunft, da 64 Prozent dieser Altersgruppe sich angsterfüllt beschrieben. Die Generation zwischen 14 und 34 Jahren zeigt sich ebenfalls düster. Der Anteil der jungen Menschen mit Angstgefühlen in der genannten Altersgruppe kletterte auf 42 Prozent und dies entspricht mehr als einer Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2013. Die Meinungsforscher konnten nicht genau ermitteln, warum die Deutschen eine verstärkte Angst verspüren, weil in der Umfrage nicht direkt danach gefragt worden war. Als eventuelle Gründe wurden die Angst vor Terroranschlägen und die humanitäre Krise genannt.
Der Anteil der Menschen, die eine Verschlechterung der deutschen Wirtschaftslage befürchten, kletterte innerhalb der letzten zwei Jahre von 59 auf 79 Prozent. Vor allem die Erwerbstätigen rechnen mit zusätzlichen Belastungen und haben Angst ihren Lebensstandard nicht halten zu können. Die Konsumfreude wird aus diesem Grund sinken und der Sparwillen wieder zulegen.
Flüchtlingskrise, Terrorangst und Zerfall der EU
Die anhaltende Flüchtlingskrise, die Terrorangst und ein befürchteter Zerfall der EU dürften die Hauptgründe für die Verschlechterung des Stimmungsbarometers der Deutschen sein. Die Bevölkerung reagiert mit steigender Tendenz verunsichert auf die politische Entwicklung in Europa. In Frankreich, Schweden, Italien, der Schweiz, Dänemark, Großbritannien, Polen und Ungarn verzeichneten Meinungsforscher einen Rechtstrend, was eine Stärkung nationaler Interessen zur Folge haben könnte. Die europäischen Länder sind sich uneins über den richtigen Weg zur Bewältigung der Flüchtlingskrise.
Seit dem Terroranschlag von Paris ist die Terrorangst in ganz in Europa gestiegen. Die Terrorgruppe Islamischer Staat IS könnte die herrschende Unsicherheit ausnutzen und Terroristen nach Europa schleusen. Der IS ist eine große Gefahr für die Demokratie in den EU-Staaten, da Experten einen Einfall der Terrorgruppe über Italien fürchten. Die italienische Regierung verstärkte wegen sich verdichtender Hinweise auf einen Terroranschlag vor allem die Sicherheitsmaßnahmen im Vatikan.
Der steigende Pessimismus der Menschen in Europa könnte sich bald negativ auf die Wirtschaft auswirken. Zur Zeit erwarten Ökonomen für die nächsten Jahre noch ein moderates Wirtschaftswachstum mit sinkenden Arbeitslosenzahlen. Wenn die Politik nicht handelt und die Zukunftsangst mildert, wird sich die wirtschaftliche Lage vieler Menschen verschlechtern und zu einem sinkenden Konsum führen.
Eine Verbesserung des Stimmungsbarometers in Deutschland sehen die Meinungsforscher derzeit nicht. Das Angstgefühl kann durchaus als diffus oder unklar beschrieben werden, weil der Grund für die Angst im Verborgenen bleibt. Die Welt befindet sich wegen der Terrorgefahr und der verstärkten Aufrüstung in Gefahr. Die Regierungen verschärfen ihre Sicherheitsmaßnahmen mit dem Ziel ihre Bürger besser zu schützen.
Von ganz anderer Seite als dem Terrorismus kann ebenfalls Gefahr drohen und zwar von der Natur. Die Naturkatastrophen wie Erdbeben, Unwetter, Waldbrände und Überschwemmungen nehmen weltweit zu. Der Supervulkan im Yellowstone Nationalpark könnte wegen der erhöhten Ansammlung von Magma in der Caldera in den nächsten Jahrzehnten ausbrechen.
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