In den USA hat sich mit Chem Sex ein gefährlicher Partytrend unter jungen Menschen entwickelt, der nun Europa erreicht hat und einer steigenden Beliebtheit. Die Gefahr für die Gesundheit sei Experten zufolge nicht zu unterschätzen, weil beim Chem Sex chemische Drogen verwendet werden und tagelangen Beischlaf ermöglichen.
Chem Sex – Bis zu drei Tage nonstop Sex
Wie Gesundheitsexperten berichten, würden in den USA so genannte Chem Sex Orgien gefeiert, die bis zu drei Tage dauern und bei denen hochgefährliche chemische Drogen wie Crystal Meth konsumiert werden. Die Konsequenzen für die Chem Sex Teilnehmer und Teilnehmerinnen seien furchtbar. Nach einem Bericht der britischen Zeitung »Telegraph« würden Betroffene viel zu spät das Krankenhaus oder einen Arzt aufsuchen mit der Folge, dass rettende Medikamente oft nicht ansprechen. Auf solchen Partys habe jeder Teilnehmer durchschnittlich mit fünf Personen ungeschützten Sex. Der britische Gesundheitsdienst NHS verweist auf die Gefahren sich mit Krankheiten, wie Aids oder Hepatitis auf Chem Sex Orgien zu infizieren.
Neben den gesundheitlichen Folgen könnten Angstzustände, Psychosen und Selbstmordgedanken bei Betroffenen ausgelöst werden. Das Herz würde wegen der tagelangen sexuellen Aktivität starke Schäden nehmen und dies vor allem durch die Einnahmen von gefährlichen chemischen Drogen.
Die Teilnehmer solcher Chem Sex Partys würden tagelang ohne Essen und Schlaf auskommen, was sich schlecht auf den Gesundheitszustand auswirkt und schädlich für die Gesundheit ist. Von den Nebenwirkungen betroffen sind heterosexuelle und homosexuelle Teilnehmer in gleicher Weise. Die Politik muss nach einer Forderung des britischen Gesundheitsdienstes NHS mit höchster Priorität handeln und aktiv werden, damit sich der gesundheitsgefährdende Trend nicht noch weiter verbreitet.
Kein Trend in Deutschland und gefährliche Drogen
In Deutschland sind bisher keine Chem Sex Fälle bekannt, aber dies könnte sich leider ändern, weil der Trend bereits Großbritannien erreicht hat und es nur eine Frage der Zeit ist bis der Partytrend auch auf dem europäischen Festland auftauchen wird.
Als hohes Risiko für die Gesundheit sehen die Fachleute die chemische Droge Crystal Meth, die ein Methamphetamin ist und in flüssiger Form vom japanischen Chemiker Nagayoshi Nagai bereits 1893 entwickelt wurde. Der Pharmakologe Ogata Akira kristallisierte das Methamphetamin im Jahr 1921 und erhielt ein Patent darauf. Die deutschen Temmler-Werke verfeinerten das Verfahren und brachten die Droge unter den Namen Pervitin im Jahr 1938 auf den Markt.
Auf dem Markt kamen sogar mit Pervitin versetzte Pralinen, die als Hausfrauenschokolade bekannt wurde. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde Pervitin bis 1975 von der Bundeswehr eingelagert und Teil der Verpflegung der Fallschirmjäger. Im Jahr 1988 schließlich wurde das Fertigarzneimittel Pervitin, welches die Müdigkeit vermindern sollte, aus dem Handel genommen.
Betroffene erfahren durch die Einnahme von Crystal Meth für kurze Zeit ein vermindertes Hunger- und Durstgefühl, verstärktes Selbstvertrauen, geringes Schmerzempfinden, gesteigertes sexuelles Verlangen und ein Stärke-Gefühl. Die Folgen sind Persönlichkeitsveränderungen, Wahnvorstellungen und eine erhöhte Anfälligkeit von Krankheiten. Erhebliche gesundheitliche Schäden sind Abmagerung, zerstörte Zähne, Nierenschäden, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen sowie erhöhte Karies.
In der BRD gilt Methamphetamin nach dem Betäubungsmittelgesetz als ein verkehrsfähiges nicht verschreibungsfähiges Betäubungsmittel. Der Besitz ohne Erlaubnis der Bundesopiumstelle ist streng verboten und steht unter Strafe. Im Jahr 2013 wurden zehn Todesfälle verzeichnet, die im direkten Zusammenhang mit dem Konsum von Crystal Meth standen.
Der Partytrend Chem Sex ist eine hochgefährliche Entwicklung und erfordert ein sofortiges Eingreifen der Politik. Die Gesetze müssen verschärft und Menschen über die Risiken aufgeklärt werden. Die US-Regierung dürfte entsprechende Maßnahmen zur Bekämpfung von Chem Sex bereits eingeleitet haben. In Großbritannien sind die Politiker ebenso aufgefordert dem gesundheitsgefährdenden Sextrend ein Ende zu setzen, um vor allem eine damit verbundene verstärkte Verbreitung chemischer Drogen zu unterbinden.
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