Bundesweite Stromausfälle wahrscheinlicher

In Deutschland stiegen die Stromausfälle wie der irische Energiekonzern Eaton in seiner Statistik »Blackout Tracker« berichtet. Nach den Zahlen gab es im letzten Jahr bundesweit rund 618.000 Stromausfälle, die im Durchschnitt etwa 133 Minuten dauerten und über 4000 Haushalte betrafen.

Flächendeckende Blackouts

Die zeitweisen Stromausfälle wirken sich zwar auf die Wirtschaft, Forschung und die Verbraucher in einem geringen Umfang aus, aber schwerwiegender wären so genannte flächendeckende Blackouts. Als Blackout werden Stromausfälle bezeichnet, die sehr lange dauern und das Leben der Bevölkerung auf eine harte Probe stellen könnten.

Bei einem Blackout würde vor allem die Infrastruktur beeinträchtigt und eine Kettenreaktion ausgelöst werden, wie der Autor Marc Elsberg in seinem Thriller »Blackout« schreibt. Im Roman wird ein lang anhaltender bundesweiter Stromausfall durch einen Hackerangriff auf Stromzähler ausgelöst mit weitreichenden Folgen für die Bürger, Unternehmen und Politik.

Die Bundesnetzagentur und das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK) prüfen regelmäßig, ob die Energieversorger entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vorbereitet haben, falls es zu einem Blackout kommen sollte. Basierend auf einem eventuellen landesweiten Blackout hat das BKK eine Liste für den Katastrophenfall erstellt. In der Liste stehen Dinge die ein Bürger mindestens haben sollte, um einen länger dauernden Stromausfall zu überleben. So sollten rund 30 Liter Trinkwasser, 20 Kilogramm Lebensmittel, ein Erste Hilfe Kasten, Werkzeuge, ein Zelt, Medikamente, Wolldecken, Dosenöffner, Taschenlampen, ein Schutzhelm, robuste Schuhe, Gummistiefel, warme Kleidung und weitere Gegenstände im Notfall griffbereit sein.

Prepper, Stromausfälle und Megabeben

Bundesweite Stromausfälle könnten in Zukunft keine Seltenheit mehr sein, wenn die Politik nicht handelt und für eine sichere Stromversorgung sorgt. Auf einen Blackout, dritten Weltkrieg oder sonstige schwere Katastrophen bereiten sich so genannte Prepper vor. Die Bezeichnung Prepper steht für Vorbereiter und beschreibt Personen, die sich gezielt auf Katastrophen vorbereiten. Im Mittelpunkt steht die Anlegung umfangreicher Lebensmittelvorräte und ein sicherer Rückzugsort. Der Rückzugsort oder das Versteck muss schwer zu entdecken sein, weil im Fall einer nationalen Katastrophe wie flächendeckende Stromausfälle das soziale Gefüge auseinanderbrechen und Unruhen in der Bevölkerung ausbrechen könnten.

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Bei einem Blackout sind Taschenlampen sehr sinnvoll, die entweder mit Batterien laufen oder deren Strom handbetrieben erzeugt wird. Die handbetriebene Taschenlampe verfügt über ein Dynamo mit dem Strom generiert und Licht erzeugt wird. Der Lebensmittelvorrat sollte für mindestens drei Monate reichen und als sicherer Rückzugsort empfiehlt sich entweder ein Bunker, eine Hütte in den Bergen oder der eigene Keller.

In den USA sind Prepper weiter verbreitet als in Deutschland, weil viele US-Bürger mit einer Katastrophe rechnen. Sie erwarten zum Beispiel ein großes Erdbeben und nennen dabei vor allem die „New Madrid Seismic Zone (NMSZ) als möglichen Auslöser für ein neues Megabeben.

Vor über 100 Jahren in den Jahren 1811 und 1812 kam es zu einem weitreichenden Erdbeben der Stärke 7 auf der Richterskala rund um die Stadt New Madrid Missouri. Forscher rechnen bis 2050 mit einem vergleichbaren Erdbeben in dessen Folge es zu Stromausfällen in mehreren US-Bundesstaaten kommen könnte. Die Wahrscheinlichkeit für das so genannte The Next Big One genannte Megabeben liegt nach Analysen der Wissenschaft bei über 90 Prozent.

Die betroffenen Staaten um das Epizentrum sind heute dicht besiedelt, wobei ein Großteil der Gebäude und vor allem Wohnhäuser als nicht erdbebensicher gelten. Seit dem Jahr 1974 wurden 4000 kleinere Erdeben in der New Madrid Erdbebenzone gemessen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis es zum gefürchteten Megabeben und den damit verbundenen Stromausfällen kommen wird.

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Die Gefahr eines Erdbebens in Deutschland ist zwar unwahrscheinlich, aber das Risiko eines landesweiten Blackouts ist dennoch gegeben. Der Atomausstieg und die geplante Abschaltung von acht Kohlekraftwerken hat den Bundesbehörden zufolge keine Auswirkungen auf die Stromversorgung. Die Stromversorgung befinde sich auf einem sicheren Level und Stromausfälle würden aktuell zumindest eher selten sein. Auf einen Stromausfall sollte jeder gut vorbereitet sein, damit der Alltag so normal wie möglich bewältigt werden kann.

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Andreas Kraemer