Weihnachtsbäume steigen im Preis

Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger hat einen leichten Preisanstieg für Weihnachtsbäume mitgeteilt. Die beliebte Nordmanntanne soll 20 bis 22 Euro kosten, während es 2014 noch 16 bis 20 Euro waren. Der Preis für eine Blaufichte klettert auf 11 bis 13 Euro und für Rotfichten müssen 7 bis 8 Euro beim Weihnachtsbaumhändler auf den Tisch gelegt werden. Im Jahr 2014 wurden bundesweit 23 Millionen Weihnachtsbäume verkauft und das entspricht einem Rückgang von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nach Angaben des Verbandes seien starke Preisanhebungen nicht durchsetzbar, weshalb die Rückgewinnung und Neugewinnung von Kunden im Mittelpunkt stehe.

Weihnachtsbäume sind Tradition

Die Weihnachtsbäume sind in Deutschland eine beliebte Tradition mit welcher die Weihnachtszeit besonders geehrt wird. Je nach Region wird der Weihnachtsbaum auch als Christbaum oder Tannenbaum bezeichnet. Es handelt sich um einen Nadelbaum, der mit Lichterketten, Christbaumkugeln, Lametta, Engelsfiguren oder sonstiger weihnachtlicher Deko beschmückt wird. Der Ursprung der Weihnachtsbäume entstand in Deutschland und diese Tradition verbreitete sich dann auf der ganzen Welt. Als ältester urkundlicher Nachweis für einen Weihnachtsbaum gilt ein Schriftstück aus Stockstadt am Main, wo offenbar ein Baum für das bevorstehende Weihnachtsfest im Hübnerwald geschlagen wurde. Populär wurde der Weihnachtsbaum vor allem durch das Märchen »Nussknacker und Mausekönig« des Schriftstellers E.T.A. Hoffmann, welches er 1816 veröffentlichte und in dem ein reich beschmückter Tannenbaum im Mittelpunkt der Geschichte steht.

Der Großteil der Bevölkerung konnte sich bis etwa 1850 keinen Weihnachtsbaum leisten, weil die Tannenbäume in Mitteleuropa zur damaligen Zeit eine echte Seltenheit und sehr teuer waren. Nur wohlhabende Bürger konnten ihn sich leisten, während die übrige Bevölkerung das Weihnachtsfest mit Zweigen und Grün feiern mussten. Die Weihnachtsbäume wurden erst um das Jahr 1860 oder 1880 herum für die meisten Bürger vor allem in den Städten erschwinglicher.

Zur Weihnachtszeit kam es verstärkt zu Diebstählen in den kirchlichen Waldgebieten, aber mit der Zeit schritt die Kirche weniger dagegen ein, da sich der Weihnachtsbaum zu einem Brauchtum entwickelte. Der Christbaum verbreitete sich rasant und bereits 1832 stand der erste geschmückte Baum im neuenglischen Cambridge. Englands Königin Victoria führte den Weihnachtsbaum quasi in ihr Land ein, als sie Albert von Sachsen-Coburg und Gotha heiratete. Im Jahr 1857 feierte der Christbaum in Paris mit 35.000 Verkäufen einen Riesenerfolg.

Weihnachtsbäume verbreiten sich

Der deutsche Rechtsanwalt Gustav Körner führte urkundlich bewiesen im Jahr 1833 den ersten beleuchteten und geschmückten Weihnachtsbaum in seine Wahlheimat USA ein. In den USA waren aber schon Jahrzehnte vor Körner die Weihnachtsbäume bekannt, jedoch handelte es sich dabei um Eisenbäume und nicht um Tannenbäume.

Die römische Kirche stellte erstmals im Jahr 1982 auf dem Petersplatz in Vatikanstadt einen Christbaum auf. International berühmt sind die riesigen Weihnachtsbäume, die am New Yorker Times Square, vor dem Berliner Kanzleramt oder in Moskau aufgestellt werden. Besonders in den USA erstrahlen Christbäume im hellen Glanz durch ihre bunte weihnachtliche Dekoration, die gerne aus LED-Lichterketten in allerlei Farben besteht. In Deutschland sind die Weihnachtsbäume eher traditionell und weniger bunt geschmückt.

Nordmann-Tanne dominierender Weihnachtsbaum

Vorwiegend werden Tannen, Nadelbäume und Fichten als Weihnachtsbäume verwendet. Die Nordmann-Tanne dominiert mit einem Marktanteil von rund 80 Prozent den deutschen Markt. Der Großteil der Nordmann-Tannen wird in Deutschland angebaut und es werden nur 15 Prozent jährlich importiert.

Die Vorteile dieser Baumart sind ihre weichen Nadeln, das gleichmäßige Wachstum und die lange Haltbarkeit. Im Gegensatz zu anderen Tannenarten nadelt und sticht die Nordmann-Tanne nicht. Der Umsatz der Weihnachtsbaumindustrie beläuft sich auf dem deutschen Markt jährlich auf über 600 Millionen Euro.

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Weihnachtsbäume steigen im Preis

Andreas Kraemer