Irgendwie hat man den Eindruck, dass die Welt ein wenig kleiner geworden ist. Die Türkei ist als Reiseland nicht mehr attraktiv, nach Nordafrika will auch kaum noch jemand und jetzt sieht es so aus, als würden auch die Buchungen bei den USA-Reisen spürbar einbrechen. Für viele Reiseexperten steht der Schuldige fest: Donald Trump, der neue Präsident der USA ist für die Flaute bei den Buchungen verantwortlich, denn seine Einwanderungspolitik schadet dem Ansehen des Landes und schreckt viele potenzielle USA-Touristen ab.
Trump als Abschreckungseffekt
Es gibt immer mehr Hinweise darauf, dass der neue Präsident der USA eine Art Abschreckungseffekt für viele ist, die eine Reise in die USA geplant haben. Das Weiße Haus sieht das naturgemäß ein wenig anders, trotzdem senkte die Tourismusagentur NYC & Company ihre Prognose für die Anzahl der Besucher in New York City. Rund 300.000 Besucher weniger werden in diesem Jahr erwartet und dieser Rückgang ist der erste seit 2008, als die eigentliche Rezession begann. Spürbar wird der Rückgang der USA-Reisen auch in Philadelphia sein, wo in der nächsten Woche eine Konferenz mit 3000 Teilnehmern aus aller Welt stattfinden sollte. Die Konferenz findet zwar noch statt, allerdings nicht mehr in der Metropole von Pennsylvania, sondern in Mexiko oder in Kanada.
Arbeitsplätze sind in Gefahr
Sorgen macht sich auch das Unternehmen ForwardKeys, das die Daten für die USA-Reisen auswertet. Um 6,5 % sind alleine im Februar die Reisen nach Amerika im Vergleich zum Vorjahr gesunken und ein Ende dieses Trends ist offenbar nicht in Sicht. Mittlerweile spricht man in der Reisebranche schon von einem „Trump-Abschwung“, denn die Bemühungen des Präsidenten, Muslime nicht mehr in die USA einreisen zu lassen, führen zu einen dramatischen Rückgang der USA-Reisen. Damit sind auch jede Menge Arbeitsplätze in Gefahr, denn viele Regionen der USA leben von den Einkünften durch den Tourismus. Das gilt besonders für die Hochburgen wie New York, Florida, Hawaii und Kalifornien.
Sind Gäste aus dem Ausland unerwünscht?
Das Weiße Haus spielt die deutlich sichtbaren Spuren der Trump-Politik herunter. So erklärte zum Beispiel Lindsay Walters, die Sprecherin des Weißen Hauses, dass es immer mehrere Monate dauert, bis die Einreisezahlen veröffentlicht werden können. Daher sei es verfrüht, jetzt schon von einem Rückgang der USA-Reisen im Zusammenhang mit dem Einreisedekret des Präsidenten zu sprechen. Etwas anders sieht das Roger Dow, der CEO der amerikanischen Reisevereinigung, denn ihm bereitet es große Sorgen, dass viele Besucher aus dem Ausland die Politik von Trump so interpretieren, dass internationale Besucher nicht mehr erwünscht sind. Die Reisevereinigung rief die Regierung auf, zu erklären, dass alle, die legitim in die USA reisen möchten und dort nur die Ferien verbringen wollen, auch weiterhin willkommen sind. Für sieben Länder gilt das allerdings nicht, denn sie stehen auf der Liste des Präsidenten. Daher ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Reisebuchungen aus Libyen, dem Iran, dem Irak, aus dem Jemen, aus Syrien, dem Sudan und aus Somalia um 80 % gesunken sind.
Probleme mit dem starken Dollar
Die Entscheidungen des Präsidenten sind für jedoch nicht nur viele Touristen aus dem Ausland ein Problem, auch der momentan starke Dollar sorgt dafür, dass weniger Besucher aus dem Ausland USA-Reisen buchen. Der starke Dollar macht die Reisen in die USA deutlich teurer als in den vergangenen Jahren und das macht es für viele unmöglich, Amerika zu besuchen. Aus der asiatischen Pazifikregion ist die Zahl der Touristen um 14 % gesunken, aus Westeuropa haben 13,6 % weniger Touristen gebucht und in Osteuropa sind die Buchungen sogar um 15,8 % zurückgegangen. Selbst aus Afrika kommen immer weniger Besucher in die USA, denn auch hier gab es einen Rückgang der Reisebuchungen um 6,5 %.
Bild: © Depositphotos.com / gustavofrazao
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