Razzia beim Datingportal Lovoo

Am Mittwochmorgen wurden durch das Landeskriminalamt Sachsen die Firmenräume des Datingportals Lovoo und 16 Privatwohnungen durchsucht. Der Grund für den Polizei-Einsatz sei, dass der Anbieter mit Fake-Profilen von Frauen gearbeitet haben soll mit dem Ziel seine Nutzer abzukassieren. Nach der gemeinsamen Pressemitteilung des LKA Sachsen und Staatsanwaltschaft Dresden gab es 13 Durchsuchungen, eine in Nürnberg und zwei in Berlin.

Wie das Internetportal Mopo24 berichtet, sei die Firmenzentrale von Lovoo in Dresden mit einem Großaufgebot an Polizeibeamten mit Rammbock und Maschinenpistolen gestürmt worden. Die Wohnungen der Geschäftsführer seien einem Bericht der „Bild“ ebenfalls Bestandteil der Durchsuchung gewesen. Die Gründer des Datingportals wurden verhaftet.

In dem Fall gibt es 12 Beschuldigte, denen gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen wird und das Verfahren sei gegen neun Angestellte sowie drei Geschäftsführern gerichtet. Der Schaden soll sich auf über 1 Million Euro belaufen. Die Kunden von Lovoo sollen mit gefälschten Frauen-Profilen betrogen worden zu sein. Die Staatsanwaltschaft und das LKA Sachsen konnten im Rahmen ihrer Razzia eine Reihe Datenträger sicherstellen.

Die Durchsuchungen seien zur Verhinderung weiterer krimineller Aktivitäten durchgeführt worden, um die User zu schützen. Rund 200 Beamte waren an dem Einsatz beteiligt. Laut Lovoo zählt die hauseigene gleichnamige App weltweit über 50 Millionen User und es sind 200 Mitarbeiter beschäftigt. Mit der Lovoo App können User basierend auf ihren Standort andere Menschen kennenlernen. Zum Teil sind die angebotenen Dienste kostenpflichtig.

Die männlichen Nutzer sollen mit Fake-Profilen von Frauen in die Kostenfalle gelockt worden sein. Eine Deaktivierung des Internetangebots von Lovoo scheint derzeit unwahrscheinlich. Seit September 2015 bestanden die Betrugsvorwürfe gegen das Dating-Portal.

Bild: © Depositphotos.com / Zerbor

Razzia beim Datingportal Lovoo

Andreas Kraemer