Brennstoffzellenauto wird Realität

Das blieb lange Zeit reine Zukunftsmusik, aber nun hat der japanische Autokonzern Toyota mit dem Modell Mirai das weltweit erste serienreife Auto mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt. Die Präsentation erfolgte Mitte September auf der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt am Main. Der Konkurrent Honda möchte auf der Tokyo Motor Show sein Brennstoffzellenauto der Welt zeigen. In Deutschland ist der Toyota Mirai bereits erhältlich und zwar zu einem Einstiegspreis von knapp 79.000 Euro. Alternativ kann das Modell für 1219 Euro pro Monat geleast werden.

Der Toyota Mirai ist 4,89 Meter lang und eine viersitzige Limousine. Das Design bezeichnet der Hersteller als unverwechselbar. Vor allem die sehr schmalen LED-Scheinwerfer in der Front sind ein Blickfang, genauso wie die gigantischen Lufteinlässe auf beiden Seiten des Kühlergrills. Die Brennstoffzelle des stylischen PKWs erfordert eine erhebliche Kühlung und eine große Menge Sauerstoff, um den Wasserstoff chemisch in einen Brennstoff für den Motor zu konvertieren. Die Designer des Toyota Mirai haben bei der Gestaltung der Karosserie an einen Wassertropfen gedacht. Eine dritte LED-Bremsleuchte befindet sich am Heck in Trapez-Form.

Die umweltfreundliche sportlich gebaute Limousine fährt auf Rädern von 17 Zoll Größe und ist in sechs Farben erhältlich. Der integrierte Elektromotor hat eine Leistung von 154 PS und soll eine Reichweite wie bei einem klassischen PKW mit Verbrennungsmotor gewährleisten. Zum Verbrauch und Reichweite nannte Toyota noch keine Zahlen. Die Betankung des Wasserstofftanks dauert weniger als fünf Minuten.

Welche Daten das Honda Brennstoffauto aufweisen wird, darüber sind noch keine genauen Informationen bekannt. Seit 25 Jahren arbeitet der japanische Autohersteller bereits an der Entwicklung eines Autos mit Brennstoffzellenantrieb. Im Jahr 2013 hatte er das Konzept Honda FCEV vorgestellt und dient als Basis für das im November vorgestellte Serienmodell. Das Brennstoffauto mit unbekannter Modellbezeichnung soll mit einer Tankladung Wasserstoff über 600 Kilometer weit fahren können. Es soll Platz für fünf Personen bieten. Nach Konzernangaben soll das Honda Brennstoffauto schon Anfang 2016 auf den japanischen Heimatmarkt kommen und wenig später sowohl in den USA als auch Europa erhältlich sein.

Die Zahl der Wasserstofftankstellen in Deutschland ist mit derzeit weniger als 20 Standorten im gesamten Land sehr gering. Eine Fahrt mit einem Brennstoffzellenauto dürfte sich daher trotz der relativ hohen Reichweite als ein wenig schwierig erweisen. Ein Brennstoffzellenauto ist sehr teuer und es dürfte einige Jahre dauern bis sich auch Normalverdiener ein solches Auto leisten können.

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Brennstoffzellenauto wird Realität

Andreas Kraemer