Im Jahr 2014 wurde die nur aus einer Staffel bestehende Science Fiction Serie Ascension gedreht und leider abgesetzt. Auf Netflix wurde ich durch Zufall auf die Serie der kanadischen Filmproduktionsfirma Universal Cable Productions aufmerksam und schaute mir alle sechs Folgen von Ascension innerhalb von zwei Tagen an. Die Handlung verfasste Philip Levens, der auch zugleich ausführender Produzent der SF-Serie war, die unter der Regie von Stephen Williams gedreht wurde.
Im Mittelpunkt stehen die aus 600 Menschen bestehende Besatzung des Generationen-Raumschiffs U.S.S Ascension, welches sich auf den Weg nach Proxima Centauri befindet und 100 Jahre dauert. Basierend auf dem Orion-Projekt der NASA aus den 1960er-Jahren wurde die Serie entwickelt. Lesen Sie nun meine Rezension.
Auf der U.S.S Ascension ist nicht alles so wie es scheint…
Wir befinden uns im 51.Jahr der auf 100 Jahren angesetzten Reise des Generationen-Raumschiffs U.S.S Ascension. An Bord leben 600 Menschen, darunter Lorelei Wright (Amanda Thomson), die ermordet am künstlichen Strand des Raumschiffs gefunden wird und für Aufruhr unter der Besatzung sorgt. Der Mord wird von Captain William Denninger (Brian Van Holt) und seiner Ehefrau Viondra Denninger (Tricia Helfer) als Unfall vertuscht. Im Auftrag von Denninger beginnt Executive Officer Aaron Gault (Brandon P. Bell) mit den Ermittlungen, um den Mord an Lorelei Wright aufzuklären.
Er kommt dabei dem Viehhof Master Stokes (Brad Carter) auf die Spur, der trotz des Fundes einer Waffe leugnet Lorelei ermordet zu haben. Stokes war der letzte Mensch den Lorelei begegnete und Gault findet heraus, dass Sie sich mit James Toback auf den unteren Decks getroffen hatte. Christa (Ellie O´Brien) die junge Schwester von Lorelei fand Sie tot am Strand und verfiel dadurch in einen Schockzustand. Chief Medical Officer Dr. Juliet Bryce (Andrea Roth) behandelt Christa.
Bei seinen weiteren Ermittlungen erfährt Gault, dass Lorelei vor ihrem Tod die Video-Speicherkarte zur 31.Jahresfeier der Ascension auslieh, doch nur die Hülle zurückbrachte. Am 31.Jahrestag der hundertjährigen Reise starben mehrere Menschen bei einem verheerernden Feuer an Bord der Ascension, darunter die Mutter von Gault. Bei dem Feuer wurde Gault und seine Tante Ophelia durch Denninger gerettet. Die Teenager an Bord haben nur begrenzte Freiheiten, sie dürfen ihre Partner nicht frei wählen, sondern werden durch ein spezielles Verfahren mit einem ausgewählten Menschen verheiratet. Wir erfahren dass Christa offenbar eine außergewöhnliche Fähigkeit besitzt und hinter ein Geheimnis kommt, welches die 600 Menschen an Bord in ihren Glauben erschüttern könnte.
Im Verlauf der sechs Folgen erfahren wir etwas Ungeheuerliches, was ich hier jedoch nicht verraten möchte, um die Spannung zu erhalten. Ich kann Ascension aber jedem empfehlen, der Science Fiction Serien mit überraschenden Wendungen mag. Das Design des Raumschiffs und die eingesetzte Technik gefällt. Zu sehen sind unter anderem alternative Tablets.
Orion-Projekt der NASA
Das Orion-Projekt der NASA wurde 1957 gestartet und endete 1965. Das Konzept sieht den Bau eines Raumschiffs vor, welches mit einem atomaren Pulstriebwerk arbeitet und auf Schockwellen von Atomexplosionen durch den Raum gleitet. Die Atomexplosionen werden im Abstand von ein paar Metern hinter dem Raumschiff ausgelöst. Das Raumschiff selbst ist durch ein massives Schutzschild geschützt und verfügt über ein Stoßdämpfersystem. Das Pulstriebwerk arbeitet mit einem hohen spezifischen Impuls verbunden mit einem enormen Schub. Ein Prototyp wurde niemals gebaut, sondern das Orion-Projekt verblieb im Gegensatz zur U.S.S Ascension nur auf einer Machbarkeitsstudie. Die Forscher experimentierten nur mit konventionellen Sprengstoffen als Antrieb.
Ins Leben gerufen wurde das Orion-Projekt im Jahr 1957 durch das Unternehmen General Atomics. Die Leitung über das bis heute einzigartige Projekt hatten Theodore B. Taylor und Freeman Dyson. Gefördert wurde es von der Militärforschungsbehörde ARPA (heute DARPA), der US Airforce und der NASA. Acht Jahre später erfolgte wegen des Verbots von Atomwaffentests in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser die Einstellung des Projekts. Die Modellversuche der Forscher waren zwar erfolgreich und bewiesen die Realisierbarkeit des Orion-Raumschiffs, doch aus politischen Gründen war das Projekt nicht mehr tragbar.
Die US Airforce übernahm 1959 und im März 1962 wurde das Modell eines bewaffneten Orion-Raumschiffs gebaut. Als Bewaffnung verfügte das Raumschiff über 500 Atomsprengköpfe. Als es US-Präsident John F. Kennedy im Jahr 1962 auf der Vandenberg Airforce Base vorgestellt wurde, war er derart entsetzt über die Zerstörungskraft und untersagte dem Projekt alle politische Unterstützung. Der damalige US-Verteidigungsminister Robert McNamara entzog der US Airforce jegliche Finanzmittel, die für den Bau eines militärischen Prototyps notwendig gewesen wären.
Kurz vor der Einstellung befand sich das Orion-Projekt bei der NASA, die von dem Konzept jedoch nicht überzeugt war und nur eine Machbarkeitsstudie veranlasste. Nur Wernher von Braun unterstützte das Projekt und verfasste einen Aufsatz, doch eine Finanzierung erreichte er nicht.
Eingestellt wurde das Orion-Projekt aus Budget-Streitigkeiten zwischen der NASA und der US-Luftwaffe. Freeman Dyson äußerte sich mit einem Aufsatz zum überraschenden Ende von Orion im Jahr 1965. Seinen Worten nach scheiterte das Orion-Raumschiff nicht an den technischen Möglichkeiten, sondern weil der politische Wille zur Umsetzung fehlte. Zahlreiche Dokumente des Projekts unterliegen heute noch der Geheimhaltung, vor allem was den Bau der kleinen atomaren Treibladungen betrifft.
In der Zwischenzeit hat die NASA das Orion-Projekt wiederbelebt, jedoch unter anderen Voraussetzungen und mit dem Ziel ein Raumschiff als Nachfolger des Space Shuttle zu entwickeln.
Bild: © Depositphotos.com / Shad.off
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