Saatgutbank Global Seed Vault hat erste Anfrage

Der globale Tresor für Saatgut befindet sich weit nördlich im norwegischen Spitzbergen und hat die weltweit größte Sammlung an Saaten. Der hat erstmals eine konkrete Anfrage zur Lieferung von Saatgut erhalten. Die Anfrage wurde vom Internationalen Zentrum für landwirtschaftliche Forschung in Trockengebieten (Icarda) gestellt, weil die Saatgut-Sammlung im syrischen Aleppo wegen des Kriegs zerstört wurde. Angefragt wurden 130 der 325 Kisten mit insgesamt 116.000 Proben Saatgut mit denen im Libanon und Marokko neue Institute errichtet werden sollen.

Die liegt 1300 Kilometer vom Polarkreis entfernt auf der Insel Spitzbergen und lagert Samen tausender Pflanzenarten in einem Stahlbetonbunker. Die Lagerung aller 21 wichtigen Nutzpflanzen wie Weizen, Reis, Bohnen, Äpfel, Mais, Kokosnuss oder Kartoffeln sollen vor dem Verschwinden bewahrt werden. Die Nutzpflanzen könnten durch Naturkatastrophen, Kriege oder Klimawandel von der Erde verschwinden. Der Stahlbetonbunker ist tief im Permafrostboden verankert und zählt 65 Saatgutbanken die von Ländern aus der ganzen Welt unterhalten werden. Die Eigentümer der Saatgutbestände können ihre Saatgutsammlungen jederzeit nach Bedarf anfordern.

Eingerichtet und betrieben wird der Global Seed Vault von dem Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt. Der Bau begann im Jahr 2006 in der Nähe des Dorfes Longyearbyen auf Spitzbergen. Eröffnet wurde der weltweite Saatgut-Tresor auf der Insel Spitzbergen“ im Februar 2008. Die Lagerkapazität des Tresors beläuft sich auf maximal 4,5 Millionen Samenproben, wobei jede Samenprobe jeweils 500 Samen beinhaltet. Die Anlage wurde 120 Meter tief in eine ehemalige Kohlegrube verbaut, wobei die Lagerhallen des Global Seed Vault sich 130 Meter unter dem Meeresspiegel befinden.

Zwei massive Stahltüren und armierter Beton sollen selbst einem Flugzeugabsturz oder Atomschlag standhalten. Die Baukosten hatten sich auf rund 9 Millionen Euro belaufen und wurden von der norwegischen Regierung getragen. Gekühlt wird das Saat bei minus 18 Grad und sollte das Kühlsystem ausfallen, gewährleistet der Permafrostboden die Kühlung bis das System wieder läuft. Nach wissenschaftlichen Schätzungen dürfte das Saagut eine Zeit von 55 Jahren bis 10.000 Jahren überdauern.

Im World Wide Web kann der Global Seed Vault unter http://www.regjeringen.no/en/topics/food-fisheries-and-agriculture/landbruk/svalbard-global-seed-vault/id462220/ besucht werden.

Bild: © Depositphotos.com / fotokostic

Saatgutbank Global Seed Vault hat erste Anfrage

Andreas Kraemer