Die verbotene Stadt – Chinas versunkene Pracht

Die verbotene Stadt – Chinas versunkene Pracht

Mehr als 500 Jahre war sie der Sitz der chinesischen Kaiser. Heute ist der Palast neben der großen Mauer die bekannteste Sehenswürdigkeit des Landes. Wer nach Peking kommt, sollte es daher keinesfalls versäumen, sich den beeindruckenden Palast anzuschauen, der einst das Zentrum des Universums war.

Eine unvergessliche Pracht

Es ist nicht allein die enorme Größe, die einen Besuch in der verbotenen Stadt zu einem unvergesslichen Erlebnis macht, auch die Bauweise weiß zu beeindrucken. Der Kaiserpalast erzählt von einer lang vergangenen Zeit und der Macht der chinesischen Kaiser. In Auftrag gegeben wurde der Palast vom Imperator Yongle im Jahre 1405. Er war der dritte Herrscher der berühmten Ming-Dynastie und wünschte sich einen Palast, der alles überstrahlen sollte. Yongle hatte die Hauptstadt von Nanjing ins 1000 Kilometer entfernte Peking verlegt und wünschte sich einen Thronsitz, der seine Allmacht unterstrich. Zijincheng nannten die Untertanen den Palast ehrfürchtig, was so viel wie „lila Verbotene Stadt“ bedeutet.

Ein Palast der Superlative

Lila ist eine Farbe, die in China Unsterblichkeit und Göttlichkeit symbolisiert, Attribute, die der Kaiser für sich in Anspruch nahm. In nur 15 Jahren Bauzeit entstand der prachtvolle Bau, den mehr als 100.000 Handwerker und eine Million Zwangsarbeiter realisiert haben. Als der Kaiser einzog, hatte der Palast ein Ausmaß, wie man es so noch nicht kannte. Die Tempel, Mauern und Tore erstrecken sich auf einer unglaublichen Fläche von 72 Hektar. Um sich die Ausmaße besser vorstellen zu können: Der Buckingham-Palast passt 50-mal in den Palast des chinesischen Kaisers hinein. 24 Kaiser aus Ming- und Qing-Dynastien haben dort bis 1911 als gottgleiche Regenten gelebt und regiert.

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Ein eindrucksvolles Museum

Seit mehr als 100 Jahren ist der Kaiserpalast ein Museum. Im Zentrum, an der Schnittstelle der nördlichen und südlichsten Achse, befindet sich die sogenannte „Halle der höchsten Harmonie“. Dort steht der sagenumwobene Drachenthron, der Sitz des Kaisers. Mao Zedong erklärte dort 1949 die Gründung der Volksrepublik, er sah sich selbst als „roter Kaiser“.

Bild: @ depositphotos.com / roseburn3djob

Ulrike Dietz
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