Noch vor einigen Jahren galt Brasilien als eines der attraktivsten Schwellenländer der Welt, und Investoren aus aller Welt wollten mit dem südamerikanischen Land Geschäfte machen und hofften auf gute Renditen. Brasilien spielte in der internationalen Wirtschaftswelt ganz oben mit und als dann auch noch die Fußballweltmeisterschaft und die Olympischen Spiele an Brasilien vergeben wurden, war das fünftgrößte Land der Welt im Kreis der führenden Wirtschaftsnationen angekommen. Jetzt sieht die Lage ganz anders aus, denn offenbar ist Brasilien ein Land auf Ramschniveau.
Tief in der Krise
Aufbruchstimmung herrscht im Land am Zuckerhut, doch von dieser positiven Stimmung ist im Augenblick nicht mehr viel zu spüren. Das Land leidet unter einer hohen Inflationsrate, die aktuell bei fast 10 % innerhalb nur eines Jahres liegt und das ist der höchste Wert seit mehr als zwölf Jahren. Die Preise steigen drastisch an und die Bürger klagen, dass sie für ihr Geld im Supermarkt immer weniger bekommen. Das Konsumklima ist mehr als schlecht und die Produktion der Industrie brach alleine im ersten Halbjahr 2015 um 6,3 % ein. So musste unter anderem auch Mercedes-Benz seine Produktion deutlich drosseln.
Die Investoren flüchten
Immer mehr Investoren verlassen das Land und verschärfen damit die Wirtschaftskrise. Die US-Ratingagentur Moody´s hat deshalb Brasilien bei der Kreditwürdigkeit immer weiter heruntergestuft. Für die Anleger heißt das, dass sie ihr investiertes Geld verlieren können, denn die nächste Warnstufe bedeutet, dass jeder Anleihenkauf mit einem mehr als hohen Ausfallrisiko verbunden ist. Die Regierung handelt und hat die Zentralbank bereits angewiesen, den Leitzins auf 14,25 % anzuheben, um für die Anleger aus dem Ausland einen Anreiz zu schaffen und die Währung zu stärken, die fast jeden Tag weiter an Wert verliert.
Die schlechte Stimmung im Land bekommt auch die Staatspräsidentin zu spüren, denn 66 % wollen sie aus dem Amt jagen.
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