Sie sind wacker, die Heavy-Metal-Fans in Wacken, denn auch wenn der Himmel seine Schleusen öffnet und das Festivalgelände im Morast versinkt, die Wacken Jünger lassen sich die gute Stimmung nicht verderben. Wie in den Jahren zuvor, sind sie zu Tausenden angereist, haben ihre Zelte aufgeschlagen und lauschen nun den 100 Bands, die an drei Tagen in der norddeutschen Provinz auf der Bühne stehen werden. Was macht dieses Festival so besonders? Warum nehmen so viele Menschen schlechtes Wetter und andere Unannehmlichkeiten in Kauf?
Es ist einfach Liebe
Schlamm wohin man schaut und strömender Regen – unter normalen Umständen würde niemand auf die Idee kommen, bei diesem Wetter zu zelten. In Wacken ist das etwas anderes, denn auch das mieseste Wetter kann den 75.000 Menschen die nach Wacken gekommen sind, die gute Laune nicht verderben. Sie stehen auf dem durchgeweichten Acker und feiern die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr des Dorfes wie echte Helden. Mit dem „Metal Train“, dem Sonderzug sind sie bis nach Itzehoe gefahren und haben sich dann mit Sonderbussen oder zu Fuß auf den Weg nach Wacken gemacht. Kein Weg ist zu weit, um einmal dabei zu sein, wenn auf dem platten Land die Post abgeht. Das muss einfach Liebe sein.
Einmal auf dem „Holy Ground“ sein
„Holy Ground“, heiliger Boden nennen die eingefleischten Wacken Fans das Festivalgelände. Seit Mittwoch läuft bereits das Warm-up für das größte Heavy-Metal-Festival der Welt, das einst aus einer Laune heraus ins Leben gerufen wurde. Das war 1989 und aus den Anfängen in einer Kiesgrube wurde ein Open Air Festival, das jeden Rahmen sprengt. Nirgendwo geht es friedlicher zu als in Wacken und kein Metal Festival hat so viele zufriedene Zuschauer. Auch in diesem Jahr werden die Bands und ihre Fans wieder die Norddeutsche Tiefebene zum Beben bringen, auch bei Regen und im knöcheltiefen Matsch.
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