Wardrobing – Betrug beim Onlineshopping

Der Onlinehandel boomt, denn im Netz ist die Auswahl größer, die Preise sind niedriger und eingekauft werden kann auch noch um Mitternacht oder am Sonntag. Immer mehr Menschen nutzen das Angebot in den Onlineshops, doch nicht immer entspricht die Ware auch den Erwartungen. Da die vielen Shops im Internet eine kostenlose Retoure anbieten, wird die Ware gerne wieder zurückgeschickt. Die Möglichkeit der Retoure wird aber auch ausgenutzt und wenn das der Fall, dann nennt man das Wardrobing.

Ein großes Problem

Das gezielte Wardrobing wird besonders für die kleinen Onlineshops zunehmend zum Problem. Die Kunden bestellen im Shop, tragen die Kleidung einmal und schicken sie dann zurück. Nicht selten kommt die Ware dann verschmutzt oder beschädigt wieder beim Händler an, dem nichts anderes übrig bleibt, als die Sachen auf den Müll zu werfen. Jeder neunte Händler hat mittlerweile mit Wardrobing zu tun und viele stehen dem Betrug hilflos gegenüber. Die Betrüger nutzen das meist zweiwöchige Widerrufsrecht aus und verlangen ihr Geld zurück, aber anders als im stationären Handel, wo der Kunde auf die Kulanz der Händler hoffen muss, sehen die Onlineshops keine Möglichkeit, sich gegen das zunehmende Wardrobing zu wehren.

Nicht mehr zu gebrauchen

Make-up Flecken am Kragen der Bluse, Schmutz an den Sohlen der Schuhe und Schweißflecken inklusive des passenden Geruchs am Oberhemd – das alles findet sich auf der Bekleidung, die zurückgeht. Alles ist offensichtlich getragen worden und der Onlinehändler muss es zurücknehmen. Einige Unternehmen haben jetzt auf das Wardrobing reagiert und schicken die Ware entweder postwendend an den Kunden zurück oder weigern sich, den Kaufpreis zu erstatten. Das können sich aber nur die großen Unternehmen leisten, den kleineren Shops bleibt nicht anderes übrig, als die Sache zu waschen, zu reinigen, sie zu bügeln und auszubessern. 10 % der Ware, die beim Wardrobing zurückgeht, ist überhaupt nicht mehr zu gebrauchen.

Siehe auch:  Mit Smartphone-Apps schlauer shoppen

Bild: © Depositphotos.com / wabeno

Ulrike Dietz
Letzte Artikel von Ulrike Dietz (Alle anzeigen)