Jan Ullrich – muss der Radprofi in den Knast?

Auf dem Rad fuhr Jan Ullrich der Konkurrenz davon, am Steuer eines Autos hatte der Radprofi weniger Glück. Im Mai 2014 wurde Jan Ullrich auf der Schweizer Seite des Bodensees von der Polizei gestoppt, als er mit knapp 140 km/h unterwegs war und das bei einem Tempolimit von 80 km/h. Damit nicht genug, Jan Ullrich hatte auch noch 1,8 Promille Alkohol im Blut und fuhr auf zwei andere Autos auf, wobei zwei Menschen leicht verletzt wurden.

Jetzt droht Gefängnis

Wie bei allem anderen Alkoholsündern am Steuer, so musste sich jetzt auch Jan Ullrich vor einem Gericht verantworten. Zuständig ist das Bezirksgericht im Kanton Thurgau, und die Richter hatten so gar kein Verständnis für den Deal, den Ullrichs Anwalt und der zuständige Staatsanwalt ausgehandelt hatten. Die Juristen hatten sich intern über ein Strafmaß für Jan Ullrich geeinigt, eine gängige Praxis, um einen langwierigen Prozess zu verhindern. Normalerweise gehen die Richter auf diese Deals auch ein, aber Jan Ullrich hat einen Richter erwischt, der nicht mit dem ausgehandelten Strafmaß zufrieden war. Der Antrag von Ullrichs Anwalt und der Staatsanwaltschaft wurde abgelehnt und der frühere Radprofi muss jetzt sogar mit einer Gefängnisstrafe rechnen.

Vorwürfe gegen den Staatsanwalt

Der Präsident des Bezirksgerichts im schweizerischen Weinfelden warf dem Staatsanwalt Nachlässigkeit vor, denn dieser hatte es offenbar versäumt, glaubwürdige Gutachter zu finden. Andere Gutachter, die zum Fall Jan Ullrich vor Gericht aussagten, wurden hingegen nicht ausreichend gewürdigt. So soll Ullrich noch schneller unterwegs gewesen sein, als das Gericht ursprünglich angenommen hatte. Außerdem, so die Richter, war anscheinend nicht nur Alkohol in Ullrichs Blut gefunden worden, sondern auch Valium.

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Die Richter sind zwar auch der Meinung, dass eine Strafe zur Bewährung ausgesetzt werden sollte, aber eine Strafe von 18 Monaten Freiheitsstrafe mit einer vierjährigen Bewährungszeit ist dem Gericht dann doch zu niedrig.

Bild: © Depositphotos.com / serggn

Ulrike Dietz
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