Der Neubau der Seilbahn auf die Zugspitze bricht drei Rekorde

Bergfexe und Skitouristen können sich freuen – bis zum Start der Skisaison 2017/2018 will die die neue auf den höchsten fertig gestellt haben. Der Bau wird dabei drei Weltrekorde brechen, sowohl in Sachen Technik als auch in Sachen .

mit weltweit höchster Stütze

Die Zugspitze an sich ist ja mit ihren 2962 Metern schon ein echtes Naturereignis, doch jetzt soll die neue Seilbahn auf den Gipfel für neue Superlative sorgen. Denn sie peilt gleich drei neue Weltrekorde an. Unter anderem erhält sie die höchste Pendelbahnstütze mit 127 Metern Höhe, dazu kommt, dass der größte Gesamthöhenunterschied von 1945 Metern überwunden wird und last but not least wird es auch den längsten Abstand zwischen einer Stütze und der Bergstation geben. Dieser soll 31213 Meter betragen. Im Dezember 2017, also rechtzeitig zur Skisaison, soll die neue Eibsee-Seilbahn ihren Betrieb aufnehmen und die Skifahrer auf den Gipfel bringen.

Alte Bahn ist in die Jahre gekommen

Die derzeitige Bahn, die 1963 eröffnet wurde und nur auf zwei Stützen läuft, wird von der neuen Konstruktion tatsächlich in jeglicher Hinsicht übertroffen. Denn die Nachfolgerin kommt nur mit einer Stütze aus, wie in den präsentierten Plänen zu sehen ist. Zwei Kabinen, wobei jeweils eine bergwärts und die zweite talwärts unterwegs sein wird, bietet Platz für insgesamt 120 Fahrgäste. Auf einer Gesamtlänge bewältigen sie 4,5 Kilometer und einen Höhenunterschied von knapp 2000 Metern. Das ist bereits jetzt so und das ist bereits auch schon Weltrekord. Die Kosten für das Seilbahnprojekt werden auf knapp 50 Millionen Euro geschätzt. Wichtigster Grund des Neubaus ist, dass die Zugspitzbahn künftig die Wartezeiten für die Passagiere wesentlich verkürzen soll.

Streckenverlauf bleibt unverändert

Die alte wie die zukünftige Bahn sind auf der gleichen Strecke zwischen Tal und Berg unterwegs, was bedeutet, dass sowohl an der Tal- als auch an der Bergstation nichts verändert wird. Vorübergehend zwischen Mai und Dezember 2017 gelangen Touristen die Zugspitze nur mehr über die Zahnrad- und Gletscherbahn, denn da wird bereits die alte Seilbahn abgebaut. Die neue ist allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht einsatzbereit. Anfang Juni wurde der Baukran aufgestellt und kamen die ersten schweren Baumaschinen zum Einsatz, um die ersten Fundamente zu betonieren. Das geht in so luftigen Höhen nicht ohne erheblichen logistischen Einsatz und ist eine Herausforderung für Mensch und Maschine.

Baufortschritt im Internet zu verfolgen

Wie bei vielen großen Bauprojekten können Interessierte den Baufortschritt der neuen Seilbahn auf die Zugspitze im Internet mitverfolgen. Dieser wird während der kommenden zwei Jahre kontinuierlich festgehalten und gepostet. Wer möchte, kann sich aber auch vor Ort ein Bild machen. Denn für Bergsteiger ist der höchste Berg Deutschlands weiterhin erreichbar und ein beliebtes Ausflugsziel. Gerade die neue Situation der einmaligen Bergwelt in Verbindung mit der einzigartigen Technik, die beim Seilbahnbau in luftiger Höhe zur Anwendung kommt, wird für manche einen interessanten Bergbesuch darstellen.

Wer sich jetzt übrigens fragt, ob vielleicht der Kran, der mittels Helikopter auf den Gipfel der Zugspitze gebracht wurde, dazu beiträgt, dass der höchste Berg Deutschlands noch höher geworden ist, der kann beruhigt sein. Das ist tatsächlich der Fall, wobei nun an der Baukranspitze der höchste Punkt in unserem Land auf beachtliche 2975 Meter gewachsen ist. Die 3000-Meter Marke wurde dabei knapp leider nicht geknackt.

Ein wichtiges Thema klärt übrigens Martin Hurm, der bei der Bayerischen Zugspitzbahn für das Megaprojekt verantwortlich ist, in einem Onlinestatement. Nämlich die Frage nach dem gewissen Ruckeln, wenn die Kabine mit hohem Tempo über die Stütze rollt. Für die einen ist das ein Moment der Panik, für die Mehrheit jedoch eine große Gaudi. Und genau die kann auch beruhigt sein, denn dieses Gefühl der vermeintlichen Schwerelosigkeit für Millisekunden wird auch die neue Bahn haben – wenn auch nur mehr einmal pro Fahrt.

Bild: © Depositphotos.com / val_th

Der Neubau der Seilbahn auf die Zugspitze bricht drei Rekorde

Maik Justus