Urlaub in Griechenland – Deutsche sehen die Lage skeptisch

In der griechischen Hauptstadt Athen die Akropolis erkunden oder auf einer der zahlreichen Inseln wie Kreta am Strand die Sonne genießen – die Deutschen lieben grundsätzlich . Doch da gerade jetzt die Krise im finanzschwachen Land auf dem Höhepunkt scheint,, überlegen es sich viele zweimal, ob sie das noch besuchen. Eigentlich gibt es – zumindest für Touristen – keinen Anlass für Besorgnis.

Griechische Wirtschaft schwer angeschlagen

Die Rezession im Mittelmeerstaat dauert nun seit fünf Jahren und hat der Wirtschaft dort schwer zugesetzt. Auch das politische Chaos der vergangenen Monate hat ihren Beitrag geleistet, um die Lage nicht unbedingt zu verbessern oder zu stabilisieren. Der Tourismus, vor allem im Sommer, war da noch einer der Lichtblicke für die Griechen. Denn immerhin 24,5 Millionen Urlauber konnte das Land mit den vielen Inseln am Mittelmeer im vergangenen Jahr noch verbuchen. Das war eindeutig Rekord, der von einem zweiten begleitet wird. Nämlich dem, dass jeder zehnte Tourist in Griechenland im vergangenen Jahr ein Deutscher war.

setzt dem Image zu

Die Meinung deutscher Urlauber hat sich vor diesem Sommer jedoch etwas geändert. Denn aufgrund des Wiederaufflammens der Finanzkrise baut sich bei ihnen Skepsis auf. In einer Umfrage, die der PR-Verband GPRA durchführte, geben 37 der befragten Deutschen an, wegen der Finanzkrise eher weniger daran zu denken, in Griechenland Urlaub zu verbringen. Nur knapp 12 Prozent äußern sich dahingehend, auch in der aktuellen Situation auf Rhodos, Karpathos oder in Athen Urlaub zu verbringen. Als Hauptargument geben diese Personen an, dies zu tun, um der Wirtschaft in Griechenland zu helfen und damit natürlich auch den Menschen vor Ort. Andere wiederum glauben, dass sie gerade jetzt bei der Urlaubsbuchung ein Schnäppchen machen könnten. Immerhin fast die Hälfte der Befragten gibt wiederum an, dass die aktuelle Finanzkrise in Griechenland keinen Einfluss auf ihre Urlaubsplanung hätte.

Kaum Stornierungen

Nach Angaben mehrerer gibt es bislang kaum Stornos von Reisen in das krisengebeutelte Mittelmeerland. Die Sprecherin von TUI, Anja Braun, äußert sich weiter dahingehend, dass auch kein geändertes Buchungsverhalten der Kunden fest zu stellen sei. Für die diesjährige Sommersaison weist Griechenland sogar ein kleines Buchungsplus im Vergleich zum Vorjahr auf. Vor allem jüngere Menschen sind nach wie vor bereit, im gebeutelten Land Ferien zu verbringen. Immerhin 18 Prozent der 20- bis 29-Jährigen haben keine Bedenken, während nur elf Prozent der Über-60-Jährigen dies in Erwägung ziehen.

Für diese Erhebung hat das Meinungsforschungsinstitut Mentefactum mehr als 1000 Deutsche im Alter ab 14 Jahren befragt. Zum Zeitpunkt der Durchführung der Umfrage gingen die meisten noch von einer möglichen Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern aus. Seit dieser Woche sind nun also die Banken geschlossen und es wurde ein Tageslimit zur Behebung am Bankomat von 60,00 Euro eingeführt. Dies beeinträchtigt das Leben der Griechen natürlich massiv. Für die Touristen, für die dieses Limit nicht gilt, hat sich die Lage jedoch auch verändert. Immerhin ist nun mit langen Schlangen vor den Geldausgabeautomaten zu rechnen. Das mag das Urlaubsfeeling in der Sonne, am Strand und am herrlichen Meer zwar beeinträchtigen. Doch wer daran denkt, ausreichend Bargeld von Zuhause mitzunehmen, der kann nach wie vor entspannten Urlaub in Griechenland verbringen.

Bild: © Depositphotos.com / samot

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Maik Justus