Streik oder nicht Streik – das ist bei Lufthansa die Frage

Die Schulferien und für viele auch der stehen vor der Tür. Und da stellt sich für viele die Frage, ob es denn ratsam ist eine Flugreise mit der zu planen. Laut aktuellen News steht der Fluggesellschaft der nächste ins Haus. Denn nach gescheiterten Schlichtungen bei den Lufthansa-Flugbegleitern wurde seitens der Ufo eine weitere Frist gesetzt. Verstreicht diese, bleiben die Flugzeuge wieder einmal am Boden.

Frist läuft bis Anfang nächster Woche

Die Gewerkschaft Ufo hat Lufthansa nun den Termin 30. Juni, also Dienstag nächster Woche genannt, um bestimmte Vorbedingungen zu erfüllen und ein akzeptables Angebot für die Übergangs- und Betriebsrenten abzugeben. Verstreicht die Frist, wird es ab 01. Juli Streiks geben, so die Ansage von Gewerkschaftschef Nicoley Baublies auf einer Pressenkonferenz in Frankfurt. An diesem Tag werden dann auch alle weiteren Streiktermine, die über den ganzen Sommer verteilt sind, bekannt gegeben. Der Arbeitskampf der Lufthansa Angestellten soll mindestens bis 16. September andauern. Diese Kampfmaßnahme seitens der Luftbegleiter wäre nicht die erste, gab es doch bereits 2012 einen derartige Auseinandersetzung, die von der Ufo ausging.

Lufthansa setzt auf Gespräche

Der Luftfahrtkonzern setzt allerdings weiterhin auf Gespräche und will einen Streik in jedem Fall verhindern. Es gab auch einen eindringlichen Appell an die Kabinengewerkschaft, die selbst gesetzte Frist bis zum 30. Juni zu nutzen um einen konstruktiven Weg einzuschlagen und die angekündigten Gespräche aufzunehmen. Ufo kann jederzeit zum Streik aufrufen, denn entsprechend der Urabstimmung von Ende Januar wurde der Arbeitskampf mit einer Mehrheit von über 93 Prozent beschlossen. Im Sommer 2012 – beim ersten Flugbegleiterstreik in der Geschichte des deutschen Luftfahrtunternehmens wurde insgesamt an drei Tagen gestreikt. Die Folge waren mitten in der Ferien- und Urlaubssaison 1500 ausgefallene Flüge.

Um was geht's eigentlich?

Es geht um eine einvernehmliche Lösung für die durchaus als teuer anzusehenden Betriebsrenten. Die beiden Vermittler Herta Däubler-Gmelin und Frieddrich Merz wissen derzeit aber auch keine bessere Lösung als die beiden Tarifparteien zu einer weiteren Verhandlung zur Reform der Versorgungssysteme für die knapp 19000 Flugbegleiter im Dienste der Lufthansa aufzufordern. Doch die Gewerkschaft lehnt dies entschieden ab, denn laut Ufo werden nicht einmal früher getroffene Vereinbarungen seitens der Lufthansa eingehalten. Damit werde nach Ansicht der Gewerkschaft der gesamte Prozess gesprengt und ein weiterer Arbeitskampf quasi provoziert, so erklärt der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies. Über die Inhalte und eine Klärung der durchaus schwierigen Themen wie Übergangs- und Altersrente für das Flugbegleiterpersonal sei es gar nicht erst gekommen. Denn das auf dem Tisch liegende Angebot habe sich im Vergleich zu früheren deutlich verschlechtert. Damit war die einzig logische Konsequenz ein vorzeitiger Schlichterspruch, ließ die Gewerkschaft verlautbaren. Von seiten der Lufthansa war hingegen zu erfahren, dass weitere Gespräche, wie sie die Schlichter vorgeschlagen haben, durchaus sinnvoll seien und begrüßt würden.

Damit bleibt es in Sachen Flugverkehr während der Sommermonate spannend. Wer hingegen auf Ruhe und Erholung setzen möchte, der sollte sich jetzt schon nach einer Zugreise in den Urlaub erkundigen. Oder aber bestenfalls mit dem eigenen Auto in ferne Länder cruisen.

Bild: © Depositphotos.com / Hackman

Streik oder nicht Streik – das ist bei Lufthansa die Frage

Maik Justus