Kommt die Leitzinserhöhung in den USA?

Allein in Deutschland gibt es viele Millionen Anleger, die sehnsüchtig darauf warten, dass die endlich wieder erhöht. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es in der Eurozone eine Verbesserung im Hinblick auf die konjunkturelle Entwicklung gibt. Die scheinen an dieser Stelle bereits einen Schritt weiter zu sein, denn hier wird aktuell davon ausgegangen, dass auf der nächsten Sitzung der Notenbank die Erhöhung des Leitzinssatzes beschlossen wird. Aktuell befindet sich der Leitzinssatz in den USA auf einem genauso niedrigen Niveau wie in der Eurozone, nämlich zwischen 0,0 und 0,25 Prozent.

Leitzinsen weltweit auf einem sehr niedrigen Niveau

Nicht nur in den Vereinigten Staaten sind die Leitzinsen schon seit Jahren auf einem sehr geringen Niveau, sondern dies trifft ebenfalls auf zahlreiche weitere Länder und Regionen zu, die im Zuge der Weltwirtschaft von besonders großer Bedeutung sind. In erster Linie ist auch die Eurozone zu nennen, denn hier betragen die Leitzinsen schon seit geraumer Zeit lediglich 0,05 Prozent. Ähnlich gestaltet sich die Situation in Japan und die Schweiz hat seit einiger Zeit sogar einen negativen Leitzinssatz. Die mögliche Erhöhung der Leitzinsen in den USA könnte demnach also sogar eine globale Zinswende verursachen.

Höhere Zinsen, aber fallende Kurse möglich

Eine mögliche in den Vereinigten Staaten hat zum einen die Folge, dass die ebenfalls leicht ansteigen werden. Dies wiederum führt dazu, dass auf neue emittierte Rentenpapiere wieder ein etwas höherer Zinssatz gezahlt wird. Es gibt allerdings nicht nur positive Auswirkungen, denn die Zinserhöhungen können sowohl am Aktien- als auch am Anleihemarkt zu Kursverlusten führen. Aktienbörsen tendieren nahezu immer unfreundlich, wenn eine Zinserhöhung geschlossen wird. Steigen nämlich die Zinsen, werden verzinste Geldanlagen wieder attraktiver und manche Anleger schichten ihr Kapital von Aktien in Rentenpapiere oben. Aber auch am Anleihemarkt würde eine Leitzinserhöhung voraussichtlich zu Kursrückgängen führen, da bereits emittierte Rentenpapiere aufgrund der verhältnismäßig geringen Zinsen unattraktiver werden, sodass viele Anleger diese im Bestand befindlichen Papiere verkaufen werden, was zu einem Angebotsüberhang führen dürfte.

Bild: © Depositphotos.com / SergeyNivens

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Oliver Schoch
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