Niedersachsen – alles andere als langweilig

Niedersachsen hat alles andere als einen guten Ruf, wenn es um die Ferien geht. Niedersachsen ist langweilig, es gibt wenig Sehenswertes und das Bundesland hat außer der Nordseeküste nicht allzu viel zu bieten. Wer sich aber die Mühe macht und Niedersachsen einmal aus der Nähe betrachtet, der wird sehr schnell feststellen, dass das Bundesland im Norden nicht nur interessante , sondern auch allerlei Kuriositäten für seine Besucher im Angebot hat.

Hochzeitsherzen und Walkiefer

Gifhorn am Rande der südlichen Heide ist ein eher beschauliches Städtchen, das auf den zweiten Blick aber ein sehr interessantes Ausflugsziel ist. Wer einen Bummel durch die Fußgängerzone macht, der kann dort zwei imposante Walkiefer finden, die ein Haus schmücken, das im 19. Jahrhundert eine Kolonialwarenhandlung war. Händler aus Hamburg haben die Kiefer als Geschenk gemacht, montiert wurden die mächtigen Kieferknochen 1890. Auch Hann. Münden kann mit einer liebevollen Kuriosität aufwarten. Im Rathaus der hübschen Fachwerkstadt hängen Hunderte von Herzen am Stützbalken des Standesamtes. Jedes Brautpaar darf nach seiner Trauung ein Herz aus Holz am Balken festnageln, und da viele Paare in Hann. Münden getraut werden, reicht ein Balken schon lange nicht mehr aus.

Ein Mädchen, das alle küssen wollen

In Göttingen ist das meist geküsste Mädchen der Welt zu finden. Das Mädchen ist zwar aus Bronze und steht auf dem Brunnen vor dem Alten Rathaus, aber das macht nichts, denn die frisch gebackenen Doktoranden der Universität Göttingen erklimmen nach einem bunten Umzug durch die Stadt den Brunnen, sie drücken der Gänseliesel einen Blumenstrauß in die Hand und küssen sie voller Inbrunst auf die Wange. Das Küssen der Brunnenfigur war lange Zeit verboten, aber das Verbot hielt die Studenten nicht davon ab, der Gänseliesel einen Kuss aufzudrücken. Erst 1968 wurde das „Kussverbot“ aufgehoben, jetzt darf wieder straffrei geküsst werden.

Wer nach Lingen an der Ems kommt, der sollte das Kivelingsfest nicht verpassen, einen mittelalterlichen Markt, den es seit dem 14. Jahrhundert gibt und der damals wie heute von den Junggesellen der Stadt organisiert wird.

Bild: © Depositphotos.com / miceking

Niedersachsen – alles andere als langweilig

Ulrike Dietz