Was Autofahrer über die Schadenfreiheitsklasse wissen sollten

Wer ein Auto besitzt, der muss auch eine abschließen und ein Teil dieser Pflichtversicherung ist die sogenannte Schadenfreiheitsklasse, auch SF-Klasse genannt. Wie hoch diese Schadenfreiheitsklasse ist, das hängt immer vom jeweiligen Autofahrer ab, denn wer umsichtig fährt und keine Unfälle baut, der kann sich über eine günstige SF-Klasse freuen. Alle, die weniger umsichtig im Straßenverkehr unterwegs sind, die müssen mehr bezahlen. Das ist jedoch nicht alles, was Autofahrer zum Thema Schadenfreiheitsklasse wissen sollten.

Was genau bedeutet Schadenfreiheitsklasse?

Wenn man es einfach ausdrücken möchte, dann ist die Schadenfreiheitsklasse so etwas wie eine Belohnung von der Versicherung an die Autofahrer. Wer über einen langen Zeitraum unfallfrei fährt, der wird in der SF-Klasse nach oben gestuft und zahlt dann eine entsprechend niedrige Prämie für seine Autoversicherung. Wenn es aber öfter mal kracht, dann wird der Autofahrer in der SF-Klasse nach unten gestuft und die Prämien für die Versicherung steigen an. Alle, die gerade ihren Führerschein gemacht haben und die erste Autoversicherung abschließen, die fangen buchstäblich bei Null an, wenn es um die Schadenfreiheitsklasse geht. Auch wenn in der Familie ein Zweitwagen gekauft wird, dann wird wieder bei Null gestartet, die SF-Klasse für den Erstwagen spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle.

Die Kosten der Versicherung selbst bestimmen

Wer als Autofahrer auf der Suche nach einer neuen Haftpflichtversicherung ist, der sollte unbedingt auf die Schadenfreiheitsklasse achten, denn sie ist vielfach entscheidend, wenn es um die Höhe der Prämien geht. Wer lange Jahre unfallfrei fährt, der kann von einem Beitragsrabatt profitieren und dieser Rabatt wird bei den Versicherungen in Prozenten dargestellt. Da gibt es den Versicherer, der seinen Kunden für die SF-Klasse zwei einen Schadenfreiheitsrabatt von 15 % gewährt, ein anderer Versicherer bietet für die gleiche SF-Klasse hingegen nur einen Rabatt von zehn Prozent an. Es lohnt sich also beim Wechsel der Autoversicherung durchaus, auch auf den Schadenfreiheitsrabatt zu achten.

Was passiert bei einem Schadensfall?

Kommt es zu einem Unfall, dann bedeutet das für den Autofahrer, ab dem kommenden Jahr wird er eine niedrigere SF-Klasse haben und muss höhere Prämien für seine Versicherung bezahlen. Um das zu vermeiden, gibt es allerdings eine Möglichkeit, und zwar den sogenannten Schadenrückkauf. Dieser Schadenrückkauf ist immer dann möglich, wenn der Autofahrer den Unfallschaden selbst bezahlt, das ist aber nur bis zu einer bestimmten Grenze möglich. Ob es sich wirklich lohnt, den Schadenrückkauf in Anspruch zu nehmen, das kann leider nicht pauschal beantwortet werden, denn jeder Unfall ist individuell. Als Grundregel gilt: Wenn die Kosten für die Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse größer sind als die Kosten für den Unfallschaden, dann lohnt es sich nicht.

Wie kann eine Rückstufung vermieden werden?

Es gibt Versicherungen, wie zum Beispiel directline.de, die bieten ihren Kunden einen „Nix-Passiert-Tarif“ an, den es sowohl für die Haftpflichtversicherung als auch für die Vollkaskoversicherung gibt. Kunden, die sich für diesen Tarif entscheiden, werden in der SF-Klasse nicht mehr automatisch zurückgestuft, wenn sie pro Jahr nicht mehr als einen Unfall oder einen Schadensfall bei der Versicherung melden. Dieser Tarif kann sich durchaus auszahlen, vor allem für diejenigen, die wenig mit dem Auto unterwegs sind. Viele Autofahrer vermeiden eine Rückstufung in der Schadenfreiheitsklasse aber auch, wenn sie einen kleinen Blechschaden, der bei einem Unfall entstanden ist, nicht an die Versicherung melden und sich mit dem Unfallgegner entsprechend einigen.

SF-Klassen auch für Voll- und Teilkaskoversicherung

Für die Haftpflichtversicherung und für die Kaskoversicherung gelten unterschiedliche Schadenfreiheitsklassen, was für die Versicherten von Vorteil ist. Kommt es zum Beispiel zu einem Kaskoschaden, der vom Versicherten selbst verursacht wurde, dann hat das auf die SF-Klasse, die für die gesetzliche Haftpflichtversicherung gilt, keinen Einfluss. Allerdings gilt das nur für die Vollkaskoversicherung, bei der Teilkaskoversicherung gibt es keine Schadenfreiheitsklassen.

Bild: © Depositphotos.com / maxkabakov

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Ulrike Dietz