Mantua – die vielleicht schönste Stadt Italiens

Wer an Italien denkt, der denkt an Rom, an Florenz, an Genua oder an Neapel, Mantua hat kaum jemand auf der Liste. Das ist schade, denn die Stadt, die nur einen Katzensprung vom Gardasee entfernt liegt, ist ein Schatz, der im Verborgenen blüht. Wer die wunderschöne Stadt besucht, der macht einen Abstecher ins Mittelalter, kann einen köstlichen Schinken probieren, einen verwunschenen See voller Lotusblumen besuchen und wird so viele sehen, wie es sie sonst nur in Asien gibt. Mantua ist jeder Hinsicht sehenswert.

Mantua – die zauberhafte Stadt

Wer auf dem Weg in die Toskana oder an die Adria ist, der sollte die Gelegenheit wahrnehmen und sich Mantua ansehen. Die Stadt wirkt auf ihre Besucher wie eine verzauberte Stadt, ummauert von einer historischen Altstadt, in der die italienische Renaissance zu Hause ist. Es ist aber nicht nur die Altstadt, die in der Zeit offensichtlich stehen geblieben ist und die den Charme der Stadt ausmacht, es sind auch die drei Seen, die schon im Mittelalter angelegt wurden und die jeden Besucher in ihren Bann ziehen. Der Schönste dieser Seen ist der Lago Superiore mit seinen verschlungenen Wasserwegen und den kleinen Inseln. Die Sensation sind jedoch die Lotosblüten, die zwischen Juni und September zart-rosa Tupfen aufs zaubern.

Eine Stadt, die lebt

Mantua ist eine lebhafte und liebenswerte Stadt, was jeden Samstag auf dem Mercato Contadino, dem sehenswerten Bauernmarkt vor den Toren der Altstadt unter Beweis gestellt wird. Dort wird nicht nur die beste Salami Italiens angeboten, es gibt auch lebende Hähne, Zuckersüßes aus dem Einmachglas und eine unübertroffen gute rote Grütze, die aus den Trauben hergestellt wird, die für den weltberühmten Lambrusco-Wein angebaut werden. Berühmt ist die Stadt jedoch vor allem für ihre Senffrüchte, die zum Parmesankäse und zur würzigen Mantovaner Wurst gegessen werden.

Seit 2008 gehört die Altstadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wer Mantua besucht, der sollte sich viel Zeit nehmen, über die buckligen Flusssteine durch die verwinkelten Gassen laufen und sich die fürstliche Piazza Sordello ansehen, oder unter den wunderschönen Arkaden wandeln und ein leckeres Eis in einem der vielen kleinen Cafés essen.

Immer wieder Reis

Alle, die immer schon mal wissen wollten, wie ein Reisfeld aussieht, müssen keinen langen Flug nach Asien machen, Reisfelder gibt es auch in Italien, genauer gesagt, im fruchtbaren Land zwischen dem Po und Mantua. Basso Mantovano heißt dieses flache Land, wo man überall die zarten lindgrünen Reishalme sehen kann, wenn die Kanäle mit Wasser geflutet werden. Den ganzen Sommer über können Besucher die Reisfelder bewundern, bevor im September geerntet wird. Sehenswert sind auch die alten Reismühlen, von denen einige zu schicken Ferienwohnungen umgebaut wurden.

Alle Köstlichkeiten der italienischen Küche

Die Italiener verstehen es, gut zu leben und noch besser zu essen. Besonders deutlich wird das in der Stadt zwischen der Toskana und der Adria, denn dort verstehen es die Menschen, das Leben zu genießen. Eine besonders gute Empfehlung sind die kleinen Restaurants in der Altstadt, wo es keine Speisekarte gibt, die Gäste essen das, was die Hausfrau in der Küche zubereitet und das ist immer köstlich. Da gibt es die selbst gemachten Tortellini, das Risotto alla pilota mit einer würzigen Wurst, das Risotto alla Carpa mit frittierten Fischen und natürlich das Risotto alla Carpa mit frisch gefangenen Karpfen aus den Kanälen. Fleisch und Schinken gibt aus eigener Schlachtung und der Wein, der zum Essen gereicht wird, ist immer erstklassig. Die Gäste sitzen in rustikalen Gaststuben an einem Tisch oder draußen im kleinen Garten, umgeben von herrlich duftenden Rosen und Oleander. Wer zum Nachtisch einen süßen Mandelkuchen bestellt, der bekommt nicht nur den Kuchen, sondern auch eine Erinnerung an die vielleicht schönste Stadt Italiens – eine Lotosblüte.

Bild: © Depositphotos.com / tostphoto

Mantua – die vielleicht schönste Stadt Italiens

Ulrike Dietz