Der angeschlagene Internetkonzern Yahoo könnte mit dem US-Telekommunikationsanbieter Verizon einen neuen Eigentümer bekommen. Wie das „Wall Street Journal“ berichtet, soll das Unternehmen rund 3 Milliarden US-Dollar für das Internetgeschäft geboten haben und sei in der zweiten Runde des Bieter-Wettbewerbs mit dabei. Der Finanzinvestor TPG befindet sich dem Zeitungsbericht zufolge ebenfalls noch im Bieter-Wettbewerb. Verizon zeigt sich nur am Internetgeschäft interessiert, während die Patente und Immobilien von Yahoo uninteressant sind. Der Wert der Patente und Immobilien wird auf mehrere 100 Millionen US-Dollar geschätzt.
Eine dritte letzte Bieter-Runde wird erwartet und könnte zu einer erneuten Anpassung der Angebote führen. Zum Bericht des „Wall Street Journal“ äußerten sich weder Verizon noch TPG. Die Entscheidung Yahoo zu verkaufen wurde getroffen als der vorgesehene steuerfreie Verkauf der Beteiligung an der chinesischen Handelsplattform Alibaba scheiterte.
Der Telekommunikationskonzern Verizon übernahm vor wenigen Jahren den Onlinedienst AOL, wozu auch die erfolgreichen Internetangebote „Huffington Post“ und „TechCrunch“ zählen. Der Kauf des Internetgeschäfts von Yahoo würde die Position im Onlinemarkt stärken.
Im Jahr 1994 von den zwei US-Studenten Jerry Yang und David Filo gegründet, entwickelte sich der damalige Webkatalog Yahoo rasant zur größten Suchmaschine und resultierte zwei Jahre später in einem Börsengang. Von der Boomphase des Internet profitierte Yahoo enorm und verzeichnete millionenschwere Werbeeinnahmen. Als im Jahr 2000/2001 die New Economy zusammenbrach, führte dies zu einem enormen Rückgang der Werbeeinnahmen. Vor 11 Jahren erwarb das Unternehmen einen Anteil an der chinesischen Handelsplattform Alibaba und reduzierte die Beteiligung bis September 2012 auf 20 Prozent.
Seit Juli 2012 wird Yahoo von der ehemaligen Google-Managerin Marissa Mayer geleitet. In der Geschichte des Internet spielte das Unternehmen als Pionier eine wichtige Rolle und zählt heute mit seinen weltweit mehr als 700 Millionen Nutzern zu den größten Webportalen im World Wide Web. Der Jahresumsatz belief sich mit Stand 2015 auf 4,96 Milliarden US-Dollar. Eine richtige Geschäftsstrategie fehlte und führte zum Niedergang des einst erfolgreichen Internetkonzerns, der nun verkauft wird.
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Yahoo aus dem Jahr 1996
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