Sepp Blatter wehrt sich tapfer

Die Ethikkommission der FIFA hat Sepp Blatter und seinen möglichen Nachfolger Michel Platini ins Exil geschickt, zumindest für 90 Tage, denn so lange dauert die Sperre der beiden Herren. Aber Sepp Blatter wäre nicht Sepp Blatter, wenn er nicht gegen diese Entscheidung auf die Barrikaden gehen würde, und genau das hat der scheidende Präsident der FIFA jetzt getan.

Berufung und Einspruch

Auch wenn der Klaus J. Stöhlker, der Berater von Sepp Blatter der Ansicht ist, dass ein Einspruch gegen die Entscheidung der Ethikkommission wenig Sinn macht, Sepp Blatter lässt sich nicht beirren und hat über seinen Anwalt Richard Cullen Einspruch eingelegt. Auch Michel Platini wehrt sich und hat gegen die über ihn verhängte Sanktion Berufung eingelegt. Wie erfolgreich diese Beschwerden sind, darüber entscheidet Larry Mussenden, der Vorsitzende der FIFA-Kommission. Leider ist auch Larry Mussenden von den Bermudas kein unbeschriebenes Blatt mehr, wenn es um die Vorfälle in der FIFA geht, denn auch er steht unter Korruptionsverdacht. Michel Platini hat das dazu veranlasst, eine Ankündigung zu machen, denn er will bald nach eigenen Worten, „eine Bombe platzen lassen“.

Von allem ausgeschlossen

Sepp Blatter wollte nicht, aber er wurde letztendlich dazu gezwungen, die FIFA-Zentrale auf dem Zürichberg zu verlassen. Die Sanktionen der FIFA sind strikt und sowohl Blatter als auch Platini dürfen sich in den nächsten 90 Tagen weder national noch international um Fußballaktivitäten jeder Art kümmern, sie dürfen noch nicht einmal mehr Preise verleihen oder ein Stadion besuchen. Kenner der FIFA gehen mittlerweile davon aus, dass die FIFA zum Thema Bann noch einmal nachlegen wird, denn der Ausschluss von Sepp Blatter und Michel Platini kann um weitere 45 Tage verlängert werden. Warum die FIFA die beiden Herren allerdings mit einer so drastischen Strafe belegt hat, das weiß keiner so genau, vermutet wird aber, dass die Staatsanwaltschaft darauf gedrängt hat.

Bild: © Depositphotos.com / drizzuti

Sepp Blatter wehrt sich tapfer

Ulrike Dietz