Staat plant Kaufprämie für Elektroauto

führt in mit 12.363 zugelassenen Fahrzeugen ein Nischendasein und ist weit davon entfernt ein Massenprodukt wie das klassische Auto mit Verbrennungsmotor zu werden. Die Bundesregierung strebt eine Million bis zum Jahr 2020 an, doch dieses Ziel ist sehr schwer erreichbar, vor allem weil ein Elektroauto teuer in der Anschaffung ist, eine geringe Reichweite bietet und die Infrastruktur an Ladestationen schlecht ausgebaut ist. Mit Kaufprämien in Höhe von 5.000 Euro soll der Verkauf der Elektroautos angekurbelt werden. Die Kaufprämie gilt als umstritten, während die Befürworter erhoffen, dass damit der Elektromobilität der Durchbruch in Deutschland gelingt, fordern Kritiker das Geld für einen besseren Umweltschutz in andere Bereiche zu investieren.

Elektroauto-Gipfel am Dienstag

Am Dienstag soll nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins »Spiegel« ein Gipfel zur Elektromobilität und Elektroauto stattfinden. Bei dem geplanten Treffen werden die Vorstandsvorsitzenden der Autokonzerne Volkswagen AG, Daimler und BMW mit Bundeskanzlerin Merkel über die Elektromobilität und die umstrittene Kaufprämie sprechen. Die Elektromobilität wurde seitens der Kanzlerin zur Chefsache erklärt.

Die Autoindustrie soll sich an den Kaufzuschuss von 5.000 Euro beteiligen. Nach Angaben des Bundeswirtschaftsministers Sigmar Gabriel (SPD) wird die Kaufprämie immer wahrscheinlicher. Wie Audi-Betriebsratschef Peter Mosch gegenüber der »Süddeutschen Zeitung« berichtet, wird es ohne Kaufprämie nicht funktionieren. Der Staat solle ein Großteil der Prämie tragen und Autohersteller einen kleinen Anreiz drauflegen.

Akkuzellenherstellung in Deutschland?

In der Diskussion steht auch eine Akkuzellenherstellung in Deutschland. Zur Zeit wird ein Großteil der Akkus in Asien hergestellt und in ein paar Jahren könnten die asiatischen Akkuhersteller den Markt diktieren. Aufgrund dieser Befürchtungen wäre der Aufbau einer Akkuzellen-Herstellung in der BRD ein logischer und richtiger Schritt.

Die Ladenetze würden Porsche-Chef Oliver Blume zufolge ebenso eine wichtige Rolle spielen, weshalb hier der Staat investieren sollte. Im Fokus sollten dabei Schnell-Ladenetze mit hoher Leistung stehen.

Elektroauto – Ein Nischenfahrzeug?

Wenn die Politik und die Autoindustrie richtig handelt, könnte das Elektroauto trotz aller Probleme dennoch auf dem deutschen Markt zu einem Erfolg werden und kein teures Nischenfahrzeug bleiben. Das Ziel von 1 Million Elektroautos ist erreichbar, wenn die Kaufprämie gezielt eingesetzt, das Netz an Akku-Ladestationen ausgebaut, die Reichweite erhöht und die Elektroauto-Preise sinken. Aktuell müssen für ein Elektroauto je nach Modell zwischen 10.000 und 200.000 Euro investiert werden. In Deutschland zählt der seit Februar 2014 erhältliche VW E-Golf zu den Elektroautos mit den größten Verkaufszahlen, doch der hohe Kaufpreis von mindestens 35.000 Euro wirkt abschreckend. Verbraucherfreundlicher bezogen auf den Preis ist das Elektro-Stadtauto Renault Twizy, welches ab 7.000 Euro seit rund vier Jahren erworben werden kann. Im Prinzip hat das Elektroauto eine goldene Zukunft vor sich, wenn alle Wege dahin richtig geschaltet werden.

Quelle:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Kaufpraemien-fuer-E-Autos-bleiben-umstritten-3088247.html?hg=1&hgi=5&hgf=false

Bild: © Depositphotos.com / tomwang

Staat plant Kaufprämie für Elektroauto

Andreas Kraemer