Bundesbank holt staatliche Goldbarren zurück

Die Bundesbank hat vor zwei Jahren mit der Rückführung der staatlichen Goldreserven begonnen und befindet sich auf einem guten Weg. Der Goldschatz der Bundesrepublik Deutschland besteht aus 270.000 Goldbarren und dies sind die zweitgrößten Goldreserven auf der Erde. Das Gewicht der Goldbarren beläuft sich 3384 Tonnen.

Schwieriger Goldtransport aus Partnerstaaten

Die Goldbarren befinden sich in den Tresoren der Partnerländer Frankreich, Großbritannien und den USA. Bei der US-Notenbank Federal Reserve Bank und der Banque de France sind insgesamt 674 Tonnen eingelagert worden. Die Goldbarren sollen in den kommenden fünf Jahren nach Frankfurt zurücktransportiert werden. Die Hälfte des deutschen Goldes soll bis 2020 wieder in den Tresoren der Frankfurter Bundesbank lagern. Zur Zeit des Kalten Krieges wurden nur zwei Prozent der Goldbarren in Deutschland gelagert. Die Sorge der Bevölkerung und des Bundesrechnungshofs waren der Hauptgrund für die Entscheidung der Bundesbank das in ausländischen Tresoren befindliche deutsche Gold wieder in die BRD zu holen. Es gab Zweifel, ob die Goldbarren tatsächlich noch vorhanden sind, verkauft wurden oder verschwanden. Die Zweifel konnten in der Zwischenzeit durch eine Überprüfung der im Ausland befindlichen Goldreserven ausgeräumt werden.

Die Goldbestände in London bleiben von der Verlagerung unberüht, während die Goldbarren aus New York und Paris seit dem Jahr 2013 nach Deutschland zurückverlagert werden. Der Umfang der rücktransportierten Goldbestände belief sich in den ersten zwei Jahren auf 157 Tonnen. Die Goldreserven wurden ab dem Jahr 1951 aufgebaut und haben heute einen Wert von 109 Milliarden Euro. Je höher der Goldpreis ist, desto höher steigen die Goldbarren im Wert. Im Jahr 2012 hatte der Goldschatz mit über 137 Milliarden Euro seinen bisherigen Höchststand erreicht. Die Bundesbank verkauft alljährlich einige Tonnen an das Bundesfinanzministerium für die Goldmünzen-Prägung. Im Jahr 2014 waren es 2,9 Tonnen, die für die Prägung von Goldmünzen verwendet wurden.

Der Goldbestand in New York beläuft sich auf 1500 Tonnen, aber nur 300 Tonnen der Goldbarren kommen zurück nach Deutschland. In London lagern 35.640 Tonnen Gold, doch diese Goldbarren werden nicht tangiert, sondern bleiben bis auf unbestimmte Zeit dort. Nach Angaben der Bundesbank bleibt ein Großteil der Goldbarren in den USA, weil der Dollar die weltweit größte Leitwährung ist und London der größte Goldhandelsplatz auf dem Planeten.

Der Transport der Goldbarren bedeutet für die Bundesbank einen enormen logistischen Aufwand und eine strikte Geheimhaltung. Über welche Wege das milliardenschwere Gold wieder zurück nach Deutschland gelangt, darüber schweigen die Verantwortlichen und muss logisch verstanden werden.

Gold als Krisenwährung

Das Gold gilt seit Jahrhunderten als Krisenwährung und vor allem in unserer unsicheren Zeit gewinnt das wertvolle Edelmetall an Bedeutung. Zur Absicherung des eigenen Vermögens sollte der Goldanteil sich auf 20 bis 30 Prozent belaufen. Der Goldanteil sollte aus Goldmünzen wie dem Gold Maple Leaf, Krügerrand oder Kookaburra bestehen und nicht Goldbarren. Im Vergleich zu Goldbarren lassen sich Goldmünzen besser lagern.

Als Lagerort sollte ein versteckter Tresor genutzt werden, doch alternativ bietet sich ein Bankschließfach an. Im Krisenfall ist das Gold am sichersten daheim oder in der Nähe statt bei einer Bank aufgehoben. Der Staat kann im Krisenfall auf die Goldbestände der Banken zurückgreifen und beinhaltet auch die Goldmünzen und Goldbarren der Bürger, weshalb eine Lagerung an einem geheimen Ort besser ist als in einem teuren Bankschließfach. Die persönlichen Goldbestände gilt es an verschiedenen Orten zu verstecken, damit ein eventueller Diebstahl erschwert wird. Der Abschluss einer Versicherung zur Absicherung des Goldes sorgt für zusätzliche Sicherheit.

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Bundesbank holt staatliche Goldbarren zurück

Andreas Kraemer