Bundesärztekammer fordert Rauchverbot im Auto

Die Bundesärztekammer hat die Bundesregierung dazu aufgefordert das zu verstärken und auf Autos auszuweiten. Kinder und Jugendliche sollen mit dem Rauchverbot in PKWs vor den Folgen des Passivrauchens geschützt werden. In Großbritannien müssen Autofahrer ein Bußgeld zahlen, wenn sie beim Rauchen erwischt werden, während sich ein Kind im Auto befindet. Die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler (CSU) setzt sich ebenfalls für ein Rauchverbot in PKW ein, um Kinder wie Teenager zu schützen.

Nach Angaben der Bundesärztekammer sind die Konsequenzen des Passivrauchens für Kinder gravierender als bei Erwachsenen. Der Blutdruck würde erhöht, akute Atemwegserkrankungen verursachen und schon existierendes Asthma verstärken. Das Risiko eines plötzlichen Kindstods würde bei Kleinstkindern durch Passivrauchen höher ausfallen als bisher. Die Schadstoffkonzentration im PKW sei erheblich höher als in einer verrauchten Bar.

Die britische Regierung hat das Rauchverbot in Autos am 1.Oktober 2015 beschlossen und gilt sowohl für England als auch Wales. Wer gegen das Verbot verstößt muss eine Strafe von umgerechnet 67 Euro zahlen. Eine Strafzahlung wird ebenfalls fällig, wenn das Fenster des PKW geöffnet sein sollte. Schottland plant die Verabschiedung eines ähnlichen Rauchverbots im Verlauf des Jahres 2016. In Südafrika, einigen US-Bundesstaaten, Frankreich, Kanada und Australien ist in PKWs verboten zu rauchen.

Die Verabschiedung eines solchen Rauchverbots wird in Deutschland seit Jahren diskutiert, aber bis heute konnten sich die Kritiker und Befürworter nicht auf einen gemeinsamen Nenner einigen. Vor allem Krebsforscher setzen sich wegen der Gefahren die mit dem Passivrauchen in Verbindung mit dem Krebsrisiko für ein Rauchverbot in Autos ein. Das Passivrauchen kann auf Dauer Krebs auslösen und bedeutet ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Gesundheit.

In Gaststätten und öffentlichen Gebäuden gilt seit dem Jahr 2006 ein Rauchverbot, was zum Schließen zahlreicher Kneipen führte und Arbeitsplätze kostete. Das Rauchverbot ist Ländersache, weshalb je nach Bundesland unterschiedliche Nichtraucherregelungen gelten. Vor allem die Gastronomie hat unter dem Nichtrauchergesetz zu kämpfen und verzeichnet seit Jahren sinkende Umsatzzahlen.

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Bundesärztekammer fordert Rauchverbot im Auto

Andreas Kraemer