Warum Papst Franziskus in Saudi-Arabien eine Provokation ist

Die Zeitschrift wird überall auf der Welt gelesen und genießt einen erstklassigen Ruf als Wissenschaftsmagazin. Die neuste Ausgabe hat aber jetzt für Unruhe gesorgt, und zwar in . Das Heft wird dort nicht erscheinen, und der Grund dafür ist Papst Franziskus, der auf dem Titel von National Geographic zu sehen ist. Es sind kulturelle Gründe für die Maßnahme, wurde aus Saudi-Arabien gemeldet, denn der Papst, der für Reform steht, gilt als Provokation.

Zu reformfreudig

Papst Franziskus ist bei Christen in aller Welt beliebt, denn er steht wie kein anderer Papst vor ihm, für Reformen, Toleranz und auch Bescheidenheit. In vielen arabischen Ländern kommt das nicht so gut an, denn dort werden Toleranz und Reformen nicht allzu gerne gesehen. Das erklärt auch das Verbot der neusten Ausgabe des National Geographic. Auf dem Titel ist Papst Franziskus in der Sixtinischen Kapelle zu sehen und die Schlagzeile „Die Kirchenreform – so führt Franziskus die stille Revolution an“, wird in Saudi-Arabien nicht so gerne gesehen.

entschuldigt sich

Alsaad-Omar al-Menhaly ist der zuständige Chefredakteur der saudi-arabischen Ausgabe des National Geographic und er musste den Lesern des Magazins in seinem Land erklären, warum sie die aktuelle Ausgabe nicht lesen dürfen. Er twitterte, dass es kulturelle Gründe gibt und dass aus diesen Gründen das neuste Heft verboten ist. Der Chefredakteur entschuldigte sich bei den Lesern, viele können das Verhalten allerdings nicht verstehen.

Die pure Provokation

Der Papst auf dem Titelbild einer Zeitschrift – das alleine ist schon eine Provokation für die religiösen Führer der arabischen Welt, in der eine Abbildung von Bibeln und Kreuzen ebenfalls verboten ist. Kritische Journalisten sehen im Verbot aber auch eine Warnung an die in Saudi-Arabien lebenden Christen, denn die rund eine Million starke Gemeinde trifft sich nach wie vor nur im Verborgenen.

Bild: © Depositphotos.com / shopartgallery

Warum Papst Franziskus in Saudi-Arabien eine Provokation ist

Ulrike Dietz