Großes Ladensterben, immer mehr Einzelhändler geben auf

Bis zu 45.000 werden bis 2020 schließen – so sieht zumindest eine Schätzung des Instituts für Handelsforschung in Köln aus. Das heißt, mehr als in den macht dicht und es gibt Experten, die jetzt schon von der Horrorvorstellung Geisterstadt sprechen. Vor allem in den kleinen Städten, in Mittelzentren und in den ländlichen Regionen werden Geschäfte schließen, und der ist nur ein Grund für diese Entwicklung.

Auf der grünen Wiese

Wer in einer deutschen Kleinstadt einen Einkaufsbummel machen will, der flaniert nicht selten an geschlossen und mit Decken verhangenen Schaufenstern vorbei. So sieht es zum Beispiel im nordrhein-westfälischen Rietberg aus, wo die früher so beliebte Rathausstraße heute wie ausgestorben wirkt. Die Zahl der Geschäfte in der 28.000 Einwohner zählenden Stadt im Emsland wurde immer weniger, aber kampflos wollte Rietberg nicht aufgeben und beschloss, vor den Toren der Stadt ein Outlet-Center zu eröffnen. So wie in Rietberg denken immer mehr Gemeinden, auch sie gehen auf die grüne Wiese und bieten ihren Bürgern damit die Möglichkeit, an einem einzigen Ort kaufen zu können.

Die Bedrohung durch den Onlinehandel

Auch die unendliche Menge der Onlineshops ist für das Ladensterben verantwortlich, denn im Internet einkaufen heißt: Keine Parkgebühren, keine Schlangen an den Kassen und einkaufen auch an Sonn- und Feiertagen oder mitten in der Nacht. Um dem Ladensterben effektiv zu begegnen, müssen sich die etwas einfallen lassen. In Wuppertal hatte man dazu die zündende Idee. Die der Schwebebahnstadt haben sich zur „OnlineCity Wuppertal“ zusammengeschlossen und bieten ihren Kunden an, im Onlineshop bequem einzukaufen und die Ware dann am selben Tag im abzuholen oder zustellen zu lassen. Die Idee gegen das Ladensterben kommt gut an, denn auch im sauerländischen Attendorn und in Göppingen in Baden-Württemberg haben sich die Einzelhändler zu einer Kooperative zusammengeschlossen.

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Großes Ladensterben, immer mehr Einzelhändler geben auf

Ulrike Dietz